Besonders schwer getroffen haben die Unwetter die Region um die italienische Adriastadt Ancona. Innerhalb von drei Stunden sind dort in der Nacht auf heute 420 Millimeter Regen gefallen, laut Meteorologen die Hälfte der üblichen Jahresmenge in dieser Region. Mindestens neun Menschen sind dabei ums Leben gekommen, mehrere werden noch vermisst, darunter auch ein Kind – mehr dazu in Tote nach Unwettern (news.ORF.at).

Überflutungen in Slowenien, Stürme in Kroatien
In Slowenien mussten die Feuerwehren seit gestern bereits mehr als 200 Mal ausrücken. Hauptbetroffen ist die Gegend um Škofja Loka. Dort traten zwei Flüsse über die Ufer, mehrere Straßen wurden durch Muren verlegt. In der Hauptstadt Laibach führten die heftigen Regenfälle zu Überflutungen, Autos blieben in Unterführungen stecken. Das Wasser drang auch in zahlreiche Gebäude ein, auch in Schulen, auch Geschäfte sind betroffen. Die Kunstwerke der ebenfalls betroffenen Nationalgalerie sollen nach ersten Informationen unbeschädigt sein.
Schwere Unwetter mit orkanartigen Stürmen werden auch aus Kroatien gemeldet. Schwerpunkt war dort bisher der Nordosten des Landes.
Hochwasser im Fluss Sira bei Ziri in Slowenien
Wetterberuhigung erst am Sonntag
In den nächsten Stunden muss in Kroatien und Slowenien mit weiteren Unwettern gerechnet werden, sagt Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt: „Quer über Slowenien haben wir eine stationäre Front, in der immer wieder Gewitter eingelagert sind, die auf gleicher Linie dahin ziehen. Bisher sind ja teilweise schon bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, bis morgen früh könnten noch 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter dazukommen.“
Vor allem an der dalmatinischen Küste werde auch die Bora bemerkenswert sein. Durch das Adria-Tief könnten Windspitzen bis zu 120 km/h und darüber auftreten, sagte Rainer, das wären durchaus Orkanböen. Bis zum Sonntag sollte die Störung abgezogen sein, sagt Rainer. Dann werde sich die Lage bei unseren südlichen Nachbarn wieder entspannen.