Blitznacht in Kötschach Mauthen
Markus Gratzer
Markus Gratzer
Chronik

Tote nach Unwettern in Italien

Heftige Unwetter mit Starkregen gehen seit der Nacht auf Freitag in Italien und Slowenien nieder. 200 bis über 400 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter sind in manchen Regionen bereits gefallen. In Italien sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. In den Marken wurde am Freitag der Notstand ausgerufen.

Besonders schwer getroffen haben die Unwetter die Region um die italienische Adriastadt Ancona. Innerhalb von drei Stunden sind dort in der Nacht auf heute 420 Millimeter Regen gefallen, laut Meteorologen die Hälfte der üblichen Jahresmenge in dieser Region. Mindestens neun Menschen sind dabei ums Leben gekommen, mehrere werden noch vermisst, darunter auch ein Kind – mehr dazu in Tote nach Unwettern (news.ORF.at).

Karte der von den Unwettern besonders betroffenen Region Ancona in Italien
APA/ Martin Hirsch/lor/wl/af
Karte der von den Unwettern besonders betroffenen Provinz Ancona in Italien

Überflutungen in Slowenien, Stürme in Kroatien

In Slowenien mussten die Feuerwehren seit gestern bereits mehr als 200 Mal ausrücken. Hauptbetroffen ist die Gegend um Škofja Loka. Dort traten zwei Flüsse über die Ufer, mehrere Straßen wurden durch Muren verlegt. In der Hauptstadt Laibach führten die heftigen Regenfälle zu Überflutungen, Autos blieben in Unterführungen stecken. Das Wasser drang auch in zahlreiche Gebäude ein, auch in Schulen, auch Geschäfte sind betroffen. Die Kunstwerke der ebenfalls betroffenen Nationalgalerie sollen nach ersten Informationen unbeschädigt sein.

Schwere Unwetter mit orkanartigen Stürmen werden auch aus Kroatien gemeldet. Schwerpunkt war dort bisher der Nordosten des Landes.

Hochwasser im Fluss Sira bei Ziri in Slowenien

Wetterberuhigung erst am Sonntag

In den nächsten Stunden muss in Kroatien und Slowenien mit weiteren Unwettern gerechnet werden, sagt Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt: „Quer über Slowenien haben wir eine stationäre Front, in der immer wieder Gewitter eingelagert sind, die auf gleicher Linie dahin ziehen. Bisher sind ja teilweise schon bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, bis morgen früh könnten noch 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter dazukommen.“

Vor allem an der dalmatinischen Küste werde auch die Bora bemerkenswert sein. Durch das Adria-Tief könnten Windspitzen bis zu 120 km/h und darüber auftreten, sagte Rainer, das wären durchaus Orkanböen. Bis zum Sonntag sollte die Störung abgezogen sein, sagt Rainer. Dann werde sich die Lage bei unseren südlichen Nachbarn wieder entspannen.