Gesundheit

Diskussion um psychiatrische Versorgung

Im LKH Villach sei die psychiatrische Versorgung der Patienten in Gefahr, hieß es am Freitag in einer Aussendung von Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer. Für die nächste Landtagssitzung kündigte er eine Anfrage an die zuständige Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) an. Sie weist die Vorwürfe zurück.

Von Engpässen sowohl bei Ärzten als auch beim Pflegepersonal sprach Köfer in einer Aussendung. Er berief sich dabei auf Informationen aus dem inneren Kreis der KABEG. Demnach würden viele Ärzte kündigen, eigene Praxen eröffnen oder in andere Bundesländer abwandern. Aufgrund der personellen Unterbesetzung könne die Psychiatrie in Villach die Vollversorgung der Oberkärntner Bezirke nicht aufrechterhalten.

Der Bezirk Villach Land soll – laut Köfer – bis November vom Klinikum Klagenfurt aus versorgt werden. Es gebe Gerüchte, wonach sich die Eröffnung der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie stark verzögern werde.

Prettner: Psychiatrie in Villach wurde erneuert

Vorwürfe, die Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) auf ORF-Nachfrage bestritt. So stehe der Eröffnungstermin für den Neubau im Klinikum mit Mitte Oktober bereits fest, die Besiedelung erfolge im Laufe des Novembers. Gleichzeitig sei auch die Psychiatrie im LKH Villach erneuert worden. Psychiatrisch schwer- und schwerstkranke Menschen müssten nun nicht mehr nach Klagenfurt verlegt werden. Im Ärzteplan seien für die Abteilung 20 Vollzeitkräfte vorgesehen, vier Stellen seien derzeit unbesetzt. Zur Attraktivierung das Fachs Psychiatrie sei eine Kampagne im Anlaufen.

FPÖ: Fachärzte fehlen

In einer Aussendung sagte Gesundheitssprecher Harald Trettenbrein, die Psychiatrie in Kärnten sei in akuter Not, weil Fachärzte fehlen. Das zeigen die Beantwortung einer schriftlichen FPÖ-Anfrage durch SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner vom 30. Mai 2022 und der aktuelle Bericht der von der Volksanwaltschaft eingesetzten Menschenrechtskommission. Vor allem an den Wochenenden sei oft nur ein Facharzt im Dienst, das sei ähnlich dramatisch auch in Villach. Das Land Kärnten habe um 70 Millionen Euro zwei tolle neue Psychiatriegebäude in Klagenfurt und Villach errichtet, aber man habe bei der Bau-Entscheidung darauf vergessen zu prüfen, ob es genügend Fachärzte gebe, so die FPÖ.