Blick von Koschutnigturm
ORF/Christof Glantschnig
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Wissenschaft

Wasserschutz über Grenzen hinweg

14 Partnergemeinden in Kärnten und Slowenien haben in dem von der EU geförderten Projekt KaraWat ein gemeinsames Gewässermanagement für den UNESCO Geopark Karawanken entwickelt. Unter anderem sollen die Wasserquellen geschützt und die Zusammenarbeit im Katastrophenfall verbessert werden.

Für das Projekt wurden 100 Wasserquellen über 20 Monate hinweg untersucht, auch in alten Stollen der Petzen, wo unter anderem das Grundwasser gemessen wird. Jetzt liegt der Abschlussbericht vor: So soll unter anderem bei Naturkatastrophen die grenzüberschreitende Kommunikation zwischen Kärnten und Slowenien verbessert werden.

Bedeutung der bilateralen Zusammenarbeit

So heißt es im Bericht: "Der Karawanken UNESCO Global Geopark weist als grenzüberschreitender Geopark im Grenzbereich verkarstete Gesteine und eine unterirdische Entwässerung auf, die teilweise ebenfalls grenzüberschreitend ist. Sowohl auf österreichischer, wie auch auf slowenischer Seite kommt es zu Wasseraustritten, deren Einzugsgebiete teilweise im jeweils anderen Staatsgebiet liegen. Dies unterstreicht die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Hinblick auf die vorhandenen Wasseressourcen.

Schutz als gemeinsames Ziel

Die Wasserquellen im Geopark Karawanken auch für die Zukunft schützen und auch richtig zu nutzen ist gemeinsames Ziel der 14 Partnergemeinden in Kärnten und Slowenien. Im länderübergreifenden Projekt KaraWat untersuchten Experten der Fachhochschule Kärnten, des slowenischen Wetterdienstes und der UNESCO die Wasserressourcen und sammelten wichtige Daten, so Geopark-Geschäftsführer Gerald Hartmann.

Das sei die Basis für weitere klare Schritte gewesen, um für künftige Naturkatastrophen und Einflüsse auf den Wasserhaushalt gewappnet zu sein: „Es war immer ein Schwachpunkt, dass die Kommunikation auf der Grenze aufgehört hat. Die Naturkatastrophe ist aber trotzdem über die Grenze gegangen.“

Dutzende Messstellen für Monitoring

Im Geopark sollen nun an die 70 Messstellen eingerichtet werden, um Wasser und Erdbewegungen langfristig beobachten zu können. Auch ein grenzüberschreitendes Warnsystem für Katastrophen soll entwickelt werden. Während der vergangenen Monate seien die Grundwasserstände im Berginneren wegen der Trockenheit zurückgegangen, sagte Lilia Schmalzl von der Fachhochschule Kärnten: „Grundsätzlich kann man festhalten, dass es aber jede Menge Wasserressourcen gibt, die im Geopark verfügbar sind. Es gibt auch ganz besondere Wässer, nämlich Mineralwasserquellen, die sich durch die besonderen geologischen Strukturen in dem Gebiet eben mit Mineralien angereichert haben.“

Die Projektverantwortlichen wollen nun vor allem Kindern und Touristen verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser näherbringen, beispielsweise anhand interaktiver Karten. Für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen hofft man auf weitere Unterstützung aus EU-Mitteln. Das Projekt KaraWat wurde mit rund 300.000 Euro gefördert.

Koschuta
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Geopark Karawanken

Geopark Karawanken Fakten

Der Geopark Karwanken umfasst neun österreichische und fünf slowenische Gemeinden: Dravograd, Ravne na Koroškem, Prevalje, Mežica, Črna na Koroškem, Bad Eisenkappel/Železna Kapla, Zell/Sele, Gallizien, Sittersdorf, Globasnitz/Globasnica, Feistritz ob Bleiburg/Bistrica nad Pliberkom, Bleiburg/Pliberk, Neuhaus und Lavamünd. Er erstreckt sich über eine Fläche von 1.067 Quadratkilometer und umfasst einen Teil der südöstlichen Alpen.

Die maßgeblichen Gipfel des Geoparks sind der Koschutnikturm, der Hochobir, die Feistritzer Spitze und der Kordeschkopf. Die Gesamtbevölkerung des Geoparks umfasst ca. 53.000 Einwohner.