Die Barbe hat einen lang gestreckten Körper. Die Bauchlinie ist fast gerade, der Rücken nur leicht gewölbt. Die Flussbarbe hat ein rüsselartiges, unterständiges Maul mit fleischigen Lippen und vier dicken Barteln an der Oberlippe, von denen auch ihr Name abgeleitet wird. Sie erreicht eine Länge von 25 bis 75 Zentimeter, in Ausnahmefällen wird sie bis zu einem Meter lang.
Zwei Barbenarten in Österreich heimisch
2.000 Barbenarten gibt es weltweit, zwei sind in Österreich heimisch. Die Barbe ist in unseren Breitengraden, im Gegensatz zu den südlichen Ländern Europas, allerdings kein typischer Speisefisch. Sie hat viele Gräten und einen sehr fischigen Geschmack.
Früher war die Barbe sehr häufig und wurde natürlich gegessen. Man muss nur aufpassen: Der Laich oder die Eier der Barbe sind giftig. „Man stirbt nicht, aber bekommt Durchfall und Erbrechen. Es gibt verschiedene Barben-Verwandte, wie die Südbarbe, die in Südeuropa sehr gerne gegessen wird“, sagt der Fischerei-Biologe Wolfgang Honsig-Erlenburg.
Fischotter setzt Fischbeständen in Glan zu
Hierzulande ist es vor allem die Verbauung von Flüssen, die ihr zu schaffen macht. Um den Bestand zu ermitteln, werden immer wieder mit der Technik des Elektrofischens verschiedene Flüsse durchkämmt.
Die jüngste Untersuchung zeigt, dass es im Glanfluss in St. Veit kaum noch Flussbarben gibt. Jakob Sattler vom Fischereirevierausschuss sagt, der Grund dafür sei, dass seit zehn Jahren der Fischotter flächendeckend in der Glan nachgewiesen wurde. Dadurch seien die Fischbestände sehr stark zurückgegangen.
„Die größeren Fische, die er für seine Nahrung benötigt, wurden ausgefangen und die Fischbestände sind stark zurückgegangen.“ Eine wirtschaftliche Betreuung des Gewässers, wie sie das Fischereigesetz vorsieht, sei derzeit nicht realistisch. Diese würde eine Befischung durch und eine Entnahme von Fischen mit sich bringen.
Barben wandern zu Laichplätzen
„Fisch des Jahres wird immer ein Fisch, der in irgendeiner Art und Weise gefährdet ist“, so Honsig-Erlenburg. Die Barbe befinde sich auf der roten Liste der gefährdeten Fischarten, weil sie eine Fließgewässerart ist. „Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden Wasserkraftwerke gebaut und Flüsse aufgestaut bzw. reguliert. Dadurch können die Barben zum Beispiel nicht mehr wandern. Sie legen oft bis zu 200 Kilometer zurück, um die Laichplätze zu erreichen.“
Seitengewässer als idealer Rückzugsort
Fischaufstiegshilfen seien nur zielführend, wenn die Barbe dann auch einen entsprechenden Lebensraum vorfinde: „Wir haben zwar zum Beispiel an der Drau neue Fischaufstiegshilfen. Wenn allerdings im oberen Bereich wieder ein Stau ist, fehlen die Laichplätze. Die Barbe braucht einen Kiesuntergrund zum Laichen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Fische in die Seitengewässer einwandern können“, so der Experte. Vom Völkermarkter Stausee würden sie sich in die Gurk begeben und bei St. Veit zum Beispiel in die Glan.