Visualisierung der renovierten ÖBB Häuser
Architektenbüro Dorn
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Chronik

Schöner Wohnen als ÖBB-Personal-Zuckerl

Die ÖBB lassen in Kärnten 270 Mitarbeiterwohnungen sanieren – nicht zuletzt, um als Arbeitgeber attraktiver zu werden. Manche der Wohnungen standen jahrzehntelang leer und werden nun runderneuert. Der Trend zu Mitarbeiterwohnungen schwappt gerade aus den USA nach Europa, investiert werden elf Millionen Euro.

Aus Beinahe-Substandard entsteht in der Ossiacher Zeile derzeit moderner Wohnraum. 24 runderneuerte Wohnungen für Eisenbahner entstehen in ÖBB-eigenen Häusern. Eingebaut werden neue Fenster, eine Wärmedämmung und eine begrünte Hausfassade, was dabei helfen soll, Energiekosten zu sparen, so Architekt Hermann Dorn: „Die Gastleitung wird rückgebaut und in Fernwärme geändert.“

Schöner Wohnen als ÖBB-Personal-Zuckerl

Die ÖBB lassen in Kärnten 270 Mitarbeiterwohnungen sanieren – nicht zuletzt, um als Arbeitgeber attraktiver zu werden. Manche der Wohnungen standen jahrzehntelang leer und werden nun runderneuert. Der Trend zu Mitarbeiterwohnungen schwappt gerade aus den USA nach Europa, investiert werden elf Millionen Euro.

Strategiewechsel: Mitarbeiterstand hat Boden erreicht

Für eine 60 Quadratmeter große Wohnung bezahlen ÖBB-Mitarbeiter dann zwischen 500 und 600 Euro monatlich inklusive Betriebskosten. Es ist ein Strategiewechsel bei den ÖBB, denn in den vergangenen 30 Jahren standen immer mehr frühere Eisenbahnerwohnungen leer.

Warum jetzt dieses Umdenken? Dazu sagt Georg Ortner, Bereichsleiter der ÖBB-Infrastruktur: „Der ÖBB-Konzern war bis vor wenigen Jahren einer, der Mitarbeiter abgebaut hat. Jetzt haben wir sozusagen den Deckel nach unten erreicht und brauchen dringend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ein Angebot ist moderner und leistbarer Wohnraum – bei den derzeit sehr hohen Wohnkosten ist das ein gutes Asset, das wir anbieten.“

Sanierter ÖBB Gebäudekomplex
ORF

Mitarbeiterwohnungen: „Alter neuer Trend aus den USA“

Allein in Kärnten suchen die ÖBB 1.000 neue Mitarbeiter. Die Wohnanlage in Villach-Lind ist eine der ältesten ÖBB-Immobilien. Die ersten Wohnhäuser wurden bereits saniert. Die Mieter haben nun einen Balkon, die Gärten blieben erhalten. Schritt für Schritt wollen die ÖBB die weiteren Häuser sanieren lassen, insgesamt investieren sie kärntenweit elf Millionen Euro, so Sprecherin Rosanna Zernatto: „Wir wollen uns im Buhlen um Mitarbeiter abheben von anderen Unternehmen. Mitarbeiterwohnungen liegen im Trend, es ist ein alter neuer Trend. Wir sehen es in Amerika. Große Konzerne im Silicon Valley bieten leistbares Wohnen im unmittelbaren Umfeld zur Arbeitsstätte an, das können auch wir hier bieten. Deshalb investieren wir in den Bestand und sanieren diese Wohnungen.“

Sanierter ÖBB Gebäudekomplex
ORF

Viel Leerstand in Villach: Albel fordert Abgabe

Neben alten ÖBB-Wohnungen stehen in Villach bis zu 3.000 weitere Wohnungen – die meisten davon im Privatbesitz – leer, und das trotz steigender Nachfrage. Der Villacher Bürgermeister Günther Albel drängt auf eine landesweite Leerstandsabgabe: „Dort wo bewusst Leerstand gehalten wird, die sollen auch zahlen, deshalb ist die Leerstandsabgabe nicht nur in Kärnten ein Thema, anderswo ist sie auch schon umgesetzt – hier braucht es mehr Power.“

Sanierter ÖBB Gebäudekomplex
ORF

Die ÖBB wollen jedenfalls Schritt für Schritt all ihre weiteren Häuser sanieren.