Kaputte Kiefer
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Umwelt

Hagelunwetter zerstörte Kiefernwald

In den Wäldern rund um Völkermarkt sterben derzeit zahlreiche Nadelbäume, vor allem Kiefern, ab. Doch nicht die Hitze oder der Borkenkäfer haben die Bäume in Mitleidenschaft gezogen. Ein Hagelunwetter Anfang Juni hat die Forstschäden verursacht, die erst Wochen später sichtbar geworden sind.

Anfang Juni verwandelt ein heftiges Hagelunwetter den Raum Völkermarkt kurzeitig in eine Winterlandschaft. Ganze Keller müssen von Hagelkörnern frei geschaufelt werden, Bäume werden entwurzelt, Dächer beschädigt. Manche Schäden werden allerdings erst Wochen später sichtbar – wie im Wald am Lilienberg. Betroffen ist vor allem der Kiefernbestand.

Kiefernwald nach Blitzschlag zerstört

Ein Blitzschlag hat einen Kiefernwald bei Völkermarkt in Kärnten zerstört. Jetzt ist offen wie es mit dem Naherholungsgebiet weitergehen soll.

„Durch diese golfballgroßen Hagelkörner ist es im Bereich der Spiegelrinde, in der Krone und in den Zweigen umgangssprachlich zu Platzwunden gekommen. Der Saftstrom ist unterbrochen worden und die Zweige und Triebe der Kiefern sind abgestorben bzw. sind dabei abzusterben“, so Bezirksforstinspektor Christian Müller. Geschätzte 300 Hektar sind betroffen.

Zerstörte Kiefern
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In der Rinde kam es zu „Platzwunden“

Abgestorbene Baumkronen weithin sichtbar

Massive Hagelschäden am Wald wie diese sind in Kärnten selten. "Vor circa dreißig Jahren hat es im Gurktal eine ähnliche Situation gegeben, wo speziell Kiefern und Fichten betroffen waren. Man hat mit der Konsequenz zu rechnen, dass der Großteil der Bäume absterben wird. Die betroffenen Bäume mit ihren roten Nadeln und den abgestorbenen Baumkronen sind weithin sichtbar.

Zerstörte Kiefern
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Geschätzte 300 Hektar sind betroffen

„Der Schadensausmaß ist momentan schwer abzuschätzen, weil das Bundesforschungszentrum für Wald sagt, dass sämtliche Kiefern, die weniger als 50 Prozent grüne Krone haben, zu entnehmen sein werden, weil sie absterben", so Müller. Jene Bäume, die über diesen 50 Prozent liegen, könne man stehen lassen und hoffen, dass sie noch weiter wachsen“. Die Schadholzmenge sei laut Müller in Summe zwischen 3.000 und 4.000 Festmeter anzusiedeln.

Zerstörte Kiefern
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Der Schaden könnte noch weitaus größer werden, denn auch Fichten hat es getroffen. Die Baumart ist zwar widerstandsfähiger und kann den Baum durch mehr Nadelmasse besser versorgen, sie sei jedoch geschwächt, so Müller. „Sie ist dadurch anfälliger für Fichtenborkenkäfer. Das ist eine Sache, mit der man jetzt leider rechnen muss. Schön langsam sieht man kleine Befallsnester, wo man auf alle Fälle sehr wachsam sein wird müssen.“

Naherholungsgebiet Lilienberg
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Das Naherholungsgebiet am Lilienberg

Schlägerungsarbeiten im Naherholungsgebiet

Ein Großteil der befallenen Bäume befindet sich mitten im Naherholungsgebiet der Stadt Völkermarkt, das nun für die großflächigen Forstarbeiten ab September wohl immer wieder zum Teil gesperrt werden muss. „Wir haben das Naherholungszentrum Lilienberg in den letzten Jahren ein bisschen aufgebaut. Das wird sehr gut angenommen. Es wird zu Einschränkungen kommen, aber wir versuchen das so gering wie möglich zu halten und die Schlägerungsarbeiten in einem kurzen Zeitraum durchzuführen“, so der Völkermarkter Bürgermeister Markus Lakounigg (SPÖ).

Die geschlägerten Flächen werden wieder aufgeforstet werden. Anfang des nächsten Jahres sollten dann ungehinderte Waldspaziergänge wieder möglich sein.