Auf dem Wanderweg im Silva Magica Naturerlebnispark an der Nockalmstraße ist der Wanderweg für den Rollstuhl oder Kinderwagen kein Hindernis. Er ist einer der barrierefreien Wanderwege in Kärnten. Im Juli wurde er bei schweren Unwettern beschädigt, ist aber wieder begehbar. „Öfters denke ich mir, dass sie in den Bergen schon viel weiter sind als wir in der Stadt,“ sagte Alberto Fellner.
In der Stadt gebe es oft große Hindernisse und deshalb ist er stolz, dass es barrierefreie Wanderwege gibt. Auch für Katharina Stickelberger aus Wien ist der Wanderweg eine gute Sache. Sie kann den Kinderwagen schieben und muss ihr Kind nicht tragen.
Barrierefreie Wanderwege
Ein Spaziergang in der Natur, für viele selbstverständlich, für andere eine große Herausforderung. Nicht aber auf Kärntens barrierefreien Wanderwegen. Die „ARGE Naturerleben Kärnten“, ein Zusammenschluss aus Tourismusregionen und Schutzgebieten, hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein „Naturerleben für ALLE“ zur ermöglichen.
Der Naturerlebnisweg gilt als einer der sieben barrierefreien Wanderwege in Kärnten und soll eine Freizeitgestaltung für alle bieten. Barrierefreiheit beschränkt sich nicht auf Rollstuhlfahrer, wie Peter Noflatscher von der Interessensvertretung für Menschen mit Behinderungen (ÖZIV) klarstellte. Es gebe auch Menschen mit Sinnesbehinderungen, Erkrankungen oder Depressionen.
Wanderwege müssen Kriterien erfüllen
Der ÖZIV prüft die Wanderwege nach bestimmten Kriterien. Sie sollen sowohl für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen als auch für jene mit Sinnesbehinderungen gleichermaßen bewältigbar sein.
Über den gesamten Weg von 450 Meter, werden die Gäste vom ausgebildeten Natur- und Landschaftsführer begleitet. Im Zuge unserer Begleitung mache man auf die vielfältige Pflanzenwelt, den Lebensraum der Tiere und den Erholungsraum aufmerksam, sagte Ranger Jonathan Sandrieser. „Das ist einfach auch schön das Ganze den Gästen dann weiterzugeben“, so Sandrieser.
Potential ausschöpfen
Seitens der ARGE Naturerleben Kärnten, will man das Potenzial für barrierefreie Wanderwege weiter ausschöpfen – die Nachfrage ist groß. „es ist erstaunlich wie die Rückmeldungen im positiven Sinne gestiegen sind“, sagte Dietmar Rossmann, Vorstandsmitglied der ARGE Naturerleben Kärnten. Man habe den Zeitgeist gut getroffen. Vier weitere Erlebniswege sollen bis zum Jahresende dazukommen.
In manchen Fällen gehe es um Maßnahmen die leicht umzusetzen wären – wie beispielsweise eine Treppe mit einer Rampe zu überbrücken. Woran es häufig scheitern würde, sind barrierefreie Sanitäranlagen. „Viele Regionen sind sich gar nicht bewusst, dass sie eigentlich ein sehr gutes Potenzial haben“, sagte Projektleiter Peter Noflatscher. Man müsse in fachlicher Hinsicht helfen, damit das Angebot für Menschen mit Behinderungen stimmig werde.
Für ein barrierefreies Wandererlebnis wurden Großteils Steigungen abgeflacht, Wege wurden verbreitert oder es wurden an steileren Wegstücken Handläufe errichtet.