Drei Feuer zwischen Gipfeln der Alpen
ÖAV
ÖAV
Umwelt

Zwei Alpenfeuer für mehr Klimaschutz

Am zweiten August-Wochenende brennen wieder die Feuer in den Alpen. Mit den Feuern wird alljährlich ein solidarisches Zeichen für die Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes des Alpenraumes gesetzt. In Kärnten werden zwei Alpenfeuer brennen.

Seit 1988 treffen sich Aktive bei den traditionellen Höhenfeuer im gesamten Alpenraum. Die von Wien bis Nizza lodernden Höhenfeuer sollen ein Zeichen der Solidarität setzen – zwischen den Alpenländern und Regionen, zwischen den Menschen aus den urbanen Zentren und der Alpenbevölkerung. Sie sollen signalisieren, dass die Belastungen der Umwelt und die Bedrohungen der kulturellen Eigenarten nicht vor den Grenzen Halt machen.

Klimawandel bedroht artenreichsten Naturraum

Die „drohende Klimakatastrophe“ sei die größte Herausforderung für die Zukunft der Alpen, heißt es dazu von der AlpenInitiative. Die Alpen seien der größte und artenreichste Naturraum Europas. Sie zählten weltweit zu den beliebtesten Reisezielen: „Was wären die Alpenländer ohne seine Gletscher, die verschneiten Berge und die kargen alpinen Landschaften?“

Feuer trotz Dürre?

Als Traditionsfeuer muss das Alpenfeuer nicht alljährlich neu bewilligt werden. Die Veranstalter haben jedoch von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft grünes Licht erhalten, weil keine Waldbrandgefahr bestehe, wie es auf Nachfrage des ORF Kärnten heißt.

Die Berge seien das Wasserreservoir für ganz Europa und der Permafrost halte die Gesteinsmassen zusammen. Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt in den Alpen habe sich an Wind, Kälte, Schnee, nährstoffarme und steinige Böden, intensive Sonnenbestrahlung und kurze Vegetationsperioden angepasst. „Aber das ökologische Gefüge im Lebens- und Erholungsraum Alpen ist höchst sensibel. Die Alpen brauchen Klimaschutz.“

Zwei „flammende Signale“ in Kärnten

In Kärnten findet das Alpenfeuer an zwei Orten statt: im Naturpark Dobratsch und am Spitzegel (Bezirk Hermagor). Am Spitzegel werden Scheinwerfer als alternative Lichtquelle zum Feuer benützt. Themen sind der „Schutz des Trinkwassers“ und Villach als „Alpenstadt des Jahres 1997“. Der Alpenverein Hermagor widmet sich dem Thema Bodenversiegelung in den Bergregionen: „Nach nicht einmal drei Monaten wurde in Österreich statistisch gesehen das offizielle Nachhaltigkeitsziel von maximal 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag für das gesamte Jahr bereits überschritten. Wir fordern einen Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze“.

Alternativen zu Feuer gesucht

Am Dobratsch wird der Brauch sehr lange gepflegt, das heurige 29. Mahnfeuer wird das letzte Mal richtig brennen. Alternativen werde es bis zum nächsten Jahr sicher geben, sagte Naturparkreferentin und Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig von der SPÖ. Wiederverwendbare LED-Lampen seien eine Möglichkeit, auch die Zusammenarbeit mit Künstlern sei erwünscht – um die Tradition wortwörtlich neu erscheinen zu lassen.

Veranstaltungsort und Treffpunkt ist beim Dobratsch oberhalb des Parkplatzes Rosstratten ab 20.00 Uhr, bzw. in Hermagor in Radnig um 17.00 Uhr.