„Alle künstlerische Disziplinen schaffen es, in unser Herz zu kommen, wenn sie kraftvoll sind. Und das passiert auch hier im Dorf“, sagt die bildende Künstlerin Zenita Komad: „Es gibt schon einige, die uns helfen. Ein Elektrotechniker hilft uns mit den elektrischen Dingen bei den Bildern. Es gibt eine pensionierte Schneiderin, die mir immer wieder beim Nähen hilft. Es ist so ein Großfamilien-Konzept: sanft, vorsichtig, aber sehr wohlwollend.“
Künstlerin Zenita Komad im Porträt
Künstlerin Zenita Komad fasziniert mit ihren dreidimensionalen Bildern. Ihr großzügiges Atelier befindet sich in einem alten, umgebauten Stadel in Rückersdorf.
Jetzt geht es um das Wir und das Du
Zenita Komads Kunst ist klug, sehr kritisch und trifft den Nerv unsrer Zeit. Der Mensch kann und muss sich ändern: „Der Octopus ist jetzt einfach an einem Punkt angelangt, an dem er diese egoistische Welt – die alles an sich reißen will und sagt, alles ist meins – irgendwie überwinden will. Und er ist schon in einem Bewusstseinsschub, in dem er sagt, es geht jetzt eigentlich um das Wir und das Du und nicht mehr um mich.“
„Liebe ist die beste Medizin“, diesen Spruch kennen wir. Es geht der Künstlerin aber um viel mehr. Es geht darum, die Liebe zu den anderen Menschen auch zu leben.
„Wir es in der Hand, was aus unserer Welt wird“
Komad: "Ich glaube, es gibt keine Kunst, die nicht politisch ist. Die Aufgabe der Künstler ist es, uns die Möglichkeit zu geben, die Welt aus einem weiteren Blickwinkel zu sehen. Wir haben es im wahrsten Sinn des Wortes in der Hand, was aus unserer Welt wird, sagt Komad: „Wenn es dem Nachbarn nicht gut geht, kann es auch mir nicht gut gehen.“
Das sei etwas, das jetzt bewusst werden müsse: „Wir begreifen jetzt, dass es meine Entscheidung ist, aus dem Haus zu gehen und freundlich zu sein und dem anderen zu helfen und das Wohl des anderen auch als wesentlichen Bestandteil meiner Existenz zu sehen.“