Chronik

Wirt brachte Herztabletten mit Motorrad

Eine Gruppe Pensionisten ist am Sonntagabend im Mölltal in Bergnot geraten. Die siebenköpfige Gruppe wollte zum Fraganter Schutzhaus aufsteigen, verirrte sich aber im steilen Gelände. Der Hüttenwirt brachte einem der Pensionisten mit dem Geländemotorrad ein dringend benötigtes Herzmedikament.

Die sieben Wanderer, auch bergerfahrene Kletterer, waren am Sonntag auf dem Weg zur Fraganter Hütte auf einer Seehöhe von fast 1.800 Meter. Das Gepäck wartete auf die Wanderer bereits auf der Hütte. Die Gruppe folgte einem Jägersteig, kam dadurch aber in immer steileres Gelände, bis es schließlich zu schwierig wurde, weiter zu kommen. Ein Notruf wurde abgesetzt.

In steilem Gelände festgesessen

Rasch konnte die Bergrettung Fragant den Standort der Gruppe ermitteln. Sie mit dem Telefon ins Tal zu lotsen scheiterte allerdings, weil die Wanderer im unwegsamen Gelände völlig festsaßen. Die Bergrettung stieg auf und erreichte die Gruppe noch vor dem Einbruch der Dunkelheit. Es zeigte sich, dass eine Pensionistin aus Salzburg nach einem Sturz nicht mehr selbst ins Tal gehen konnte. Für sie wurde der Rettungshubschrauber angefordert.

Wirt brachte Tabletten

In einer Notlage befand sich aber auch ein anderer Wanderer, sagte der Stellvertretende Ortsstellenleiter, Mike Lercher. Der Pensionist hatte offenbar Probleme mit dem Herzen: „Er hat gesagt, er braucht in einer halben Stunde seine Herztabletten. Wir haben den Hüttenwirt kontaktiert, der hat den Rucksack mit der Motocrossmaschine gebracht, damit er seine Herztabletten bekommt. Dann haben wir die Verletzte in Vakuum gepackt und auf den Hubschrauber gewartet. Es ist schon knapp geworden mir der Finsternis.“

Die Frau konnte mit dem Seil geborgen und ins Krankenhaus nach Lienz gebracht werden. Alle anderen Wanderer wurden von der Bergrettung sicher und unverletzt ins Tal geleitet.