Totentanzszene 2018
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Kultur

Metnitzer Totentanz wird wieder aufgeführt

Alle vier Jahre wird in der Marktgemeinde Metnitz, parallel zum Salzburger „Jedermann“, der Totentanz aufgeführt. Das Volksschauspiel aus dem Spätmittelalter führt dem Publikum vor Augen, dass vor dem Tod alle gleich sind, ob reich ob arm, ob alt oder jung.

„Es muss nur sein, ich geb mich drein, der Tod will mit mir ringen. Mein Lebenslauf hört bei mir auf, ich kanns nicht weiterbringen.“ So beginnt das Schlusslied des Metnitzer Totentanzspieles. Das Spiel beruht auf alten Liedern aus dem 16. und 17. Jahrhundert und thematisiert die Gleichheit aller Menschen vor dem Tod, der keine Standes- und Altersunterschiede kennt und nur zu oft unerwartet und unerbittlich dem Menschen gegenübertritt.

Totentanzszene 2018
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Spielszene 2018

Geistlichen Spiel diente der Buße

Die Textvorlagen des Freskenbandes und des Spieles sind verschieden. Die Vierzeiler am Fresko, die Tod und Opfer in den Mund gelegt werden, entstammen dem Heidelberger Blockbuch, gedruckt 1465 in Basel. Im ursprünglich geistlichen Spiel, das vor allem Buße predigt, sind verschiedene Liedtexte zusammengefasst. Ausgehend von Klöstern und Städten erhielt sich die Spieltradition in der bäuerlichen Bevölkerung. So wurde der Totentanz in der Gegend von Moosburg noch 1870 gespielt und dort 1924 als „Kärntner Totentanz“ aufgezeichnet.

Fresko Metnitz
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Totentanzfresko

Das zur Besinnung anregende Spiel wird von Laiendarstellern und Chören aus Metnitz gestaltet. Durch die Initiative des langjährigen Bürgermeisters Hans Staunig fand am 28. Juli 1957 die Wiederaufführung des Totentanzes statt.

Aufführungstermine

Freitag, 29. Juli, Samstag, 30. Juli, Freitag, 5. August, Samstag, 6. August.