Der Kärntner Energieversorger Kelag hebt mit November den Erdgas-Verbrauchspreis für Privat- und kleinere Gewerbekunden auf 9,87 Cent netto pro Kilowattstunde an. Die rund 7.000 Kärntner Erdgas-Kunden werden in den nächsten Wochen über die anstehende Änderungskündigung informiert. Der neue Preis bedeutet in etwa eine Verdoppelung der bisherigen Tarife.
Kelag kündigt 7.000 Kunden-Verträge
Die Kelag bietet ihren Erdgas Kunden ab 1. November neue Verträge an. Das betrifft Privat- und Gewerbekunden. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Erdgas bedeutet das – je nach bisherigem Tarif – monatliche Mehrkosten von bis zu 92 Euro inklusive Steuern. Damit verbunden ist eine Preisgarantie bis 30. April, heißt es seitens der Kelag. Die Preise anderer Anbieter würden sich bereits auf diesem Niveau befinden. In den kommenden Wochen sollen die Kunden schriftlich informiert werden.
Inklusive der Erhöhung Anfang des Jahres sind das Mehrkosten für Gas für ein Einfamilienhaus pro Jahr von 1.200 Euro. Die Stadtwerke haben auch erhöht, dort betragen die jährlichen Mehrkosten in etwa 250 Euro.
Umstieg auf „Erneuerbare“ wird gefördert
Mittelfristig empfiehlt die Kelag ihren Erdgaskunden den Umstieg auf erneuerbare Energie, nicht nur aus Kostengründen und vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges, sondern auch wegen des Klimaschutzes. Alternativen seien zum Beispiel der Anschluss an ein Fernwärmenetz oder die Installation einer Wärmepumpe. Die Kelag berate ihre Kunden diesbezüglich. Auch der Bund und das Land Kärnten fördern den Umstieg von fossilen Energieträgern auf Fernwärme und Wärmepumpen, die Arbeiterkammer unterstützt den Umstieg auf eine Wärmepumpe mit einem zinsenlosen Darlegen. Auch die Kelag unterstützt den Umstieg mit bis zu 550 Euro.
FPÖ sieht „Existenzgefährdung“ vieler Bürger
Der Kärntner FPÖ-Obmann Erwin Angerer forderte Landeshauptmann Peter Kaiser am Mittwoch auf, sofort tätig zu werden und „diese völlig untragbare Erhöhung der Gaspreise um 100 Prozent“ zu verhindern.
Ebenso müsse Kaiser für eine Senkung der „horrenden Strompreise“ durch die Kelag sorgen. „Es kann nicht sein, dass das teuerste Kraftwerk, d.h. meistens ein Gaskraftwerk, den Strompreis bestimmt und sich die Kelag mit ihren günstigen Wasserkraftwerken hier eine goldene Nase verdient.“