Die Türken drangen im Mittelalter bis nach Kärnten vor. Auch das Gebiet des heutigen Kärnten hatte damals viel auszuhalten, denn es war zusätzlich die Zeit der Bauernaufstände. 1476 drangen die Türken bis ins Gurktal vor: „Die Türken sind eine eigene Heeresgruppe gewesen, die bei ihren Überfällen eine eigene Strategie verfolgt hat. Sie sind in ein Gebiet gezogen, haben ein Basislager errichtet und sind von dort aus in kleineren Gruppen über das Land hergefallen. Das ist auch der Grund, warum sie vielerorts als ‚Renner und Brenner‘ in die Geschichte eingegangen sind.“

Feuer gelegt als Signal an andere Trupps
Damit die einzelnen Gruppen wussten, wo die anderen schon waren, plünderten sie nicht nur, sondern brandschatzten auch. Insgesamt sollen rund 30.000 Soldaten zwischen 1476 und 1478 Kärnten und in diesem Fall besonders das Gurktal heimgesucht haben. Bei einem dieser Überfälle gab es aber dann einen Reitunfall, der historisch bedeutend ist, so Legner: „Der Kommandant dieser Truppe wäre vom Pferd in einen Dornbusch gefallen und hätte sich an den Augen verletzt. Da dieser Trupp dann führerlos war, ist es den Einheimischen gelungen, die Türken bei diesem einen Kampf zu besiegen.“

Direkt an der Straße nach Sirnitz zu sehen
An diesen Sieg erinnern heute noch diese mannshohen Holzfiguren namens Tattermandln: „Die Tattermandln sind Abbilder von türkischen Heeresangehörige.“ Eine sieht man, wenn man die enge Gurk entlang fährt, schon von Weitem: „Sie steht direkt an der Straße, wenn man von Sirnitz auf die Hochrindl fährt. Sie wurde ursprünglich 1960 von Straßenmeister Hubert Strohmaier gemacht, wurde später renoviert, musste dann aber ersetzt werden. Der Schnitzer Franz Leeb aus der Gnesau hat die neue Figur gemacht, die alte steht beim Schloss Albeck.“ Die Figur an der Straße zeigt, wie weit die Türken vorgedrungen waren.

Zumindest noch ein Tattermandl findet man in Erinnerung an die Türkenkämpfe im Gurktal, so Legner. Das zweite sei eine Brunnenbüste auf dem Hauptplatz von Zweinitz. Es könne aber sein, dass es noch mehrere versteckte gebe.