Am Montag gegen 17.00 Uhr wurde eine Streife der Polizeiinspektion Hermagor auf der Nassfeldstraße (B90) auf einen weißen Transporter mit Firmenaufschrift und grünem Überstellungskennzeichen aufmerksam. Wolfgang Patscheider vom Landeskriminalamt sagte gegenüber dem ORF, in den letzten zwei Wochen habe man über 150 illegale Grenzübertritte in diesem Bereich gehabt. Man habe mitbekommen, dass ein weißer Bus im Spiel sei und als der Bus gesehen wurde, sei er angehalten worden.
Fahndung bisher erfolglos
Die Beamten forderten den Fahrzeuglenker mit eingeschaltetem Blaulicht und Folgetonhorn deutlich auf, anzuhalten. Nach kurzer Nachfahrt bog der Fahrzeuglenker auf einen Parkplatz und stellte den Pkw ab. Unmittelbar danach öffnete der Fahrer die Fahrzeugtür und flüchtete zu Fuß. Sofort wurde eine Fahndung eingeleitet, an der fünf Streifen aus dem Bezirk Hermagor, zwei Streifen der Polizeiinspektion Kärnten West, zwei Diensthundestreifen, die Libelle-FLIR, sowie eine Streife der Bereitschaftseinheit Kärnten beteiligt waren. Die Fahndung nach dem Flüchtigen verlief bis dato negativ, die Großfahndung bleibt vorerst aufrecht.
Auf dem Beifahrersitz und auf der Ladefläche fanden die Polizeibeamten 18 Männer, die auf engstem Raum in den Transporter gepfercht waren. Bei den Geschleppten handelt es sich Männer aus Bangladesch, die zwischen 18 und 51 Jahre alt sind. Der flüchtige Schlepper konnte durch eine Kopie seines Reisepasses als ein 36-jähriger Iraker identifiziert werden. Die Schleppung der Migranten erfolgte von Ungarn über Österreich und hatte laut Aussage der Männer Italien als Ziel.
Ohne Wasser oder Lebensmittel ausgeharrt
Die Geschleppten mussten stundenlang auf engstem Raum auf der Ladefläche ohne ausreichend Wasser und Lebensmittel ausharren. Die Männer aus Bangladesch wurden zur Anhaltestation bei der Polizeiinspektion Kärnten West gebracht. Die weiteren Erhebungen werden durch das Landeskriminalamt Kärnten geführt. Den Männern geht es den Umständen entsprechend gut.