Versorgung des Kindes beim Forstsee
C11/Umschaden
C11/Umschaden
Chronik

Kind von Hornviper gebissen

Ein sechsjähriges Mädchen aus Wien ist am Samstag am Forstsee in der Gemeinde Techelsberg von einer Hornviper gebissen worden. Die Kleine wurde vom Rettungshubschrauber ins LKH Villach gebracht. Die Reptilien-Expertin Helga Happ bestätigte, dass das Wetter die Schlangen zurzeit äußerst aggressiv mache.

Der Unfall passierte am Samstagnachmittag am Nordufer des Forstsees (Bezirk Klagenfurt-Land). Das sechs Jahre alte Mädchen kletterte am Seeufer auf Felsen herum, als es von der Schlange gebissen wurde. Die Sechsjährige klagte sofort über Übelkeit, daher wurde die Rettungskette in Gang gesetzt.

Schlangen hoch aktiv

Innerhalb von wenigen Tagen hat es in Kärnten zwei Schlangenbisse gegeben. Momentan gibt es täglich Schlangensichtungen. Das hängt laut Experten mit dem wechselhaften Wetter zusammen.

Gegengift in Krankenhaus

Durch die Zusammenarbeit von Rotem Kreuz, Helga Happ vom Reptilienzoo und dem Team vom Christophorus 11 wurde die Kleine mit ihrer Mutter in weniger als 40 Minuten ins LKH Villach geflogen. Dort bekam sie laut Informationen der Crew des C11 das Gegengift verabreicht. Dem Mädchen ging es nach der Behandlung den Umständen entsprechend gut, hieß es.

Die Hornviper, die das Mädchen gebissen hat, gehört zu den giftigsten Schlangen in Österreich. Hornvipern, auch Hornottern oder Sandottern genannt, können braun oder schwarz gefärbt sein. Die Kärntner Hornviper ist schwarz-grau mit gezacktem Muster.

Schwarzgefärbte Hornviper
Schwarz gefärbte Hornviper

Happ: „Kind hatte sehr viel Glück“

An den Bissmalen erkannte Happ, dass es eine Hornviper war. Ein einzelner Biss deute auf eine Giftschlange hin, mehrere auf eine ungiftige Natter. Das Kind hatte allerdings sehr viel Glück, sagte Helga Happ, denn das Gift der Hornviper sei für Kinder lebensgefährlich, auch wenn nur ein Zahn eindringen sollte, wie in diesem Fall.

Die Hornviper sei um einiges gefährlicher als die, ebenfalls in Kärnten heimische Kreuzotter. Die Hornviper habe eine viel größere Giftmenge und längere Zähne, so könne sie das Gift viel tiefer in den Körper injizieren, sagte Happ.

Wetter macht Schlangen aggressiv

Der Biss war der zweite Schlangenbiss in Kärnten innerhalb weniger Tage. Zuletzt wurde ein 9-Jähriger von einer Kreuzotter gebissen. Es gebe aber nicht mehr Schlangen, sie kommen den Menschen einfach näher, sagte Happ. Auch das wechselnde Wetter mache die Schlangen aggressiv und deshalb gehen sie sofort in die Verteidigungsstellung und beißen zu, sollte man ihnen zu nahe kommen, sagte die Expertin.