Kind schreibt Papa auf Tischkarte
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Wirtschaft

Vatertag immer mehr Umsatzbringer

Der Vatertag hat als Wirtschaftsfaktor den Muttertag fast eingeholt. Gemessen an den Ausgaben im Handel wird für Väter nur um vier Euro weniger ausgeben, zeigt eine Umfrage der Wirtschaftskammer. Beschenkt werden sie mit Süßigkeiten, Selbstgebasteltem oder Gutscheinen.

In Amerika ist der Vatertag ein Feiertag, in Österreich wird er seit 1955 an jedem zweiten Sonntag im Juni gefeiert. 48 Prozent der Befragten wollen den Vatertag heuer im Kreise der Familie begehen.

Vatertag immer mehr Umsatzbringer

Der Vatertag hat als Wirtschaftsfaktor den Muttertag fast eingeholt. Gemessen an den Ausgaben im Handel wird für Väter nur um vier Euro weniger ausgeben, zeigt eine Umfrage der Wirtschaftskammer. Beschenkt werden sie mit Süßigkeiten, Selbstgebasteltem oder Gutscheinen.

Ein Rundruf des ORF Kärnten in Restaurants oder Hotels zeigt, dass – bis auf wenige Ausnahmen – ohne Reservierung fast keine Chance mehr besteht, für den heurigen Vatertag noch einen Tisch zu bekommen. Viele Familien nutzen die Gelegenheit, einmal auswärts zu frühstücken oder zu brunchen. Im Seeparkhotel Klagenfurt war schon vor Wochen kein Platz mehr zu haben, sagt Direktorin Tanja Kürbisch: „Eine Anfrage ein bis zwei Tage vorher ist fast zu kurzfristig. Es ruft die ganze Familie an – von der Mutter selbst, die sich gerne an diesem Tag bedienen lässt, bis zu den Kindern.“

Blumenverkäuferin in Villach
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Krise bremst Feierlaune

8,4 Millionen Euro werden alleine in Kärnten rund um den Vatertag umgesetzt. Die Pandemie und die Auswirkungen bewogen bis jetzt immerhin 17 Prozent der Befragten dazu, heuer nicht zu feiern. „Die allgemeine Teuerung und die Unsicherheit, die am Arbeitsmarkt besteht sind Gründe dafür, warum er heuer vielleicht nicht die Bedeutung hat wie in den Jahren zuvor“, so Raimund Haberl von der Wirtschaftskammer.

Raimund Haberl WK Kärnten Handel
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Raimund Haberl

Kärntner geben rund 44 Euro für Geschenke aus

Er sagt, dass in Kärnten im Durchschnitt rund 44 Euro für Vatertagsgeschenke ausgegeben werden. „Das kommt nicht ganz an den Wert heran, der zum Muttertag ausgegeben wird. Hier geben die meisten rund 47 Euro aus.“

Die Umfrage der Wirtschaftskammer zeige, dass rund 44 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner jemanden beschenken möchten – zu zwei Drittel ist es der Vater, aber auch der Großvater oder der Partner werden beschenkt.

Schokolade und Pralinen
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Süße Mitbringsel für den Papa

Süßigkeiten, Gutscheine und Blumen

Zu den beliebtesten Geschenken zählen Süßigkeiten und Pralinen. „Auf Platz zwei folgen Gutscheine für gemeinsame Unternehmungen, wie Ausflüge oder Essenseinladungen. Auf Platz drei stehen Körperpflegeprodukte wie Rasierwasser, Parfums usw.“ Auch Gewürze fürs Grillen werden immer beliebter und Blumenhändler sind wieder hoch im Kurs nach dem großen Muttertagsgeschäft. Petra Lammegger von Blumen Moser in Villach sagt, dass seit einigen Jahren immer mehr Männer mit Blumen beschenkt werden.

Blumen und Deko-Herzen
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Blumenpräsente

Familienstrukturen im Wandel

Auch in vielen Kindergärten wird schon seit Wochen auf den Vatertag „hingebastelt“. Feines Gespühr sei erforderlich, sagt Kindergartenleiterin Heidemarie Jakobitsch-Kolmayr vom Pfarrkindergarten St. Theresia-Elblhof in Klagenfurt. Im Vorhinein müsse schon ausgelotet werden, ob es überhaupt Väter gebe, die beschenkt werden können:

Kinder beim Basteln
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Kinder beim Basteln

Unterschiedliche Gefüge

„Der Vater ist wichtig in der Familie, aber die Familienstrukturen haben sich im Laufe der letzten Jahre gewandelt. Es gibt zahllose Familie, wo die Systeme ganz unterschiedlich sind, wo die Mutter zum Beispiel mit dem Kind lebt oder wo sehr große Familien zusammenleben“, so die Pädagogin.

Heidemarie Jakobitsch-Kolmayr Kindergartenleiterin
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Heidemarie Jakobitsch-Kolmayr

Im Gespräch mit den Kindern werde darauf geachtet, wie die Situation in den jeweiligen Gruppen sei: „Haben wir Familien, wo die Väter mit den Kindern zusammenleben oder gibt es andere Gestaltungen? So erarbeiten wir das auch mit den Kindern“, sagt Heidemarie Jakobitsch-Kolmayr.