Ein Apfelbaum zeigt sich vor der Ernte mit roten Äpfeln.
APA/BARBARA GINDL
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Umwelt

3.000 Obstbäume werden verschenkt

Alte Kulturlandschaften verschwinden zusehends, Obstbaumbestände werden dezimiert. Ein von Land und EU gefördertes Naturschutzprojekt möchte den Verlust an Streuobstwiesen in Unterkärnten stoppen. Bei der Aktion „Blühendes Unterkärnten“ werden 3.000 Obstbäume an die Bevölkerung ausgegeben.

Das Projekt fand vor vier Jahren schon einmal im Lavanttal statt und wird nun auf weitere Gebiete ausgeweitet. Dafür werden rund 3.000 Obstbäume samt allem Zubehör an die Bevölkerung ausgegeben.

Streuobstwiesen Bereicherung für Landschaft

Streuobstbestände und Obstbaumreihen entlang der Wege haben jahrhundertealte Tradition. Sie bereichern die Landschaft und liefern gesunde Lebensmittel. Daneben sind sie, halb Wiese, halb Wald, als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten für die heimische Naturvielfalt von großer Bedeutung, sagte der Projektmanager der Aktion „Blühendes Unterkärnten“, Stephan Stückler.

Lebensraum für viele Tiere

Sie seien zum Beispiel als wichtiger Brutplatz für viele Vogelarten wie den Grünspecht und den Wiedehopf. Aber auch zahlreiche Schmetterlings- und Käferarten sowie manchmal auch Orchideen wie das Helm-Knabenkraut- und verschiedenen Nelken- und Enzianarten können in einer Streuobstwiese vorkommen. Das Lavanttal ist eines der letzten geschlossenen traditionellen Streuobstanbaugebiete im Süden Österreichs.

Streuobstwiese neu
Mader
Streuobstwiese

Das große Problem ist, dass Streuobstwiesen wirtschaftlich nicht so rentabel sind. In den vergangenen Jahren war der Trend zu größeren landwirtschaftlichen Einheiten nicht mehr aufzuhalten. Ein Umdenken gibt es erst seit wenigen Jahren.

Aktion kostet 300.000 Euro

Die neue Aktion kostet 300.000 Euro und wird vom Land Kärnten und der EU finanziert. „Es werden Nistkästen zusammengebaut und ausgegeben, es wird Saatgut ausgegeben, es werden Wildhecken gepflanzt, und es werden wieder Obstbäume ausgegeben“, sagte Projektmanager Stückler. Im Lavanttal und in Völkermarkt werden 1.500 Stück Obstbäume ausgegeben. Es seien auch laufend Veranstaltungen geplant, sagte Stückler.

Bis zu zehn Bäume pro Haushalt

Gepflanzt werden sollen alte heimische Sorten. Lavanttaler Bananenapfel, Kronprinz Rudolf sowie der Bohnenapfel und mehr werden ausgegeben, denn die Vielfalt sei sehr groß. Es werden aber nicht nur Äpfel ausgegeben, sondern auch Birnen und Zwetschken.

Jeder interessierte Haushalt kann sich im Herbst über die Internetplattform Blühendes Lavanttal zehn Bäume aussuchen, diese werden dann aber nicht nur ausgegeben, sondern es sei ein All-inclusive-Paket, so Stückler. Mausgitter, Stützpfeiler und Standfüße seien dabei.