Der heute 55-Jährige sattelte nach schwerer Krankheit vor zehn Jahren komplett um. Statt Schraubenzieher und Hammer, die er in seinem früheren Brotberuf als Montagearbeiter brauchte, sind es heute Schnitzeisen und Schlegl, die ihm helfen, kreativ zu sein. Durch Zeichnungen und Modelle bekommt Wutti ein Grundschema, wenn er dann aber beim Schnitzen ist, dann „überholt das einen ja eh und man wird wieder kreativ“, so Wutti.

„Der Kopf muss frei sein“
Überall liegt etwas verborgen, es muss nur frei gemacht werden. Die Muse, ist auch notwendig. „Acht Stunden meißeln geht nicht“, sagte Wutti. Der Kopf müsse frei sein, nur dann gehe es gut von der Hand. Es gebe aber auch Tage, an denen es einfach nicht geht, sagte der Künstler. Es hänge viel von der Verfassung ab.

Holz, Stein und Lederarbeiten
Nicht nur Holz und Stein wird bearbeitet, auch ins Leder kann geschnitzt werden. Egal ob groß oder etwas klein, das Herzblut steckt in jedem einzelnen Stück. „Ich habe auch schon einen Ledereinband auf Relief gemacht, wirklich bombastisch“, sagte Wutti. Hier sei aber genauso drin, wie bei einer kleinen normalen Messerscheide.

Viele Kunden kommen über die sozialen Netzwerke auf Siegfried Wutti zu, er ist aber auch auf Märkten vertreten. „Hin und wieder schauschnitzen und dann sehen die Leute eh schon: da ist etwas“, so Wutti. Die Leute sehen seine Arbeiten und so kommen die Leute auch zu ihm.