Das Plus beim Sojabohnenanbau beträgt satte 17 Prozent in Kärnten. Das sind 800 Hektar mehr Sojabohnen, die Kärntens Bauern heuer produzieren, weil dafür kein extra Stickstoff-Dünger gebraucht wird. Hier sind die Preise um das vier- bis fünffache gestiegen, sagt Erich Roscher, Referatsleiter für Pflanzliche Produktion in der Landwirtschaftskammer. „Die Dünger-Produktion hängt ja sehr eng am Gas. Die Lieferengpässe haben natürlich die Preise für Stickstoff-Düngemittel in die Höhe getrieben, was viele Bauern dazu bewegt hat, auf Kulturen auszuweichen, die die Stickstoffversorgung autark vornehmen.“
Hohe Kosten nur durch gute Ernte abfederbar
Der heurige Frühjahrsanbau sei für die Landwirte generell sehr teuer ausgefallen. Kostensteigerungen gebe es auch beim Saatgut und bei den Pflanzenschutzmitteln. Was den Bauern ebenfalls zu schaffen macht, ist der teure Diesel. Fällt dann am Ende auch noch die Ernte schlecht aus, könnte es große Probleme geben, so Roscher. „Weil die Kosten sind ja schon entstanden. Wenn die Ernte dann nicht das ergibt, wo man mit brauchbaren Erzeugerpreisen arbeiten kann, dann haben wir wirklich ein Problem.“
Auch Trocknungsanlagen auf Gas angewiesen
Gute Ernten im Herbst würden andererseits die höheren Kosten wieder wettmachen können. Wobei auch hier die Abhängigkeit vom Gas deutlich wird. Viele Trocknungsanlagen etwa für Mais sind auf Erdgas angewiesen, Alternativen – etwa mit Hackschnitzeln – müssten erst geschaffen werden.
Konsumenten müssten sich wohl weiter auf teurere Lebensmittel einstellen, auch auf Engpässe – etwa bei Sonnenblumen- oder Rapsöl, das zu großen Teilen aus der Ukraine komme.