Austria Guide Maria Staudegger veranstaltet am 27. Mai eine Führung auf den Spuren der Künstlerpersönlichkeiten. Marie Geistinger war der Operettenstar des 19. Jahrhunderts, so Staudegger: „Sie hatte großen Anteil an dem Erfolg der Operetten von Jaques Offenbach und Johann Strauß junior, weil sie meistens die Hauptrollen spielte.“
Sie tourte durch ganz Europa. Ihre Verbindung zu Kärnten sei, dass sie sich auf das Schloss Rastenfeld beim Mölbling zurückgezogen habe, sagte Staudinger. Dort habe sie zehn Jahre lang Pause gemacht, weil sie augenkrank war. „Das Schloss verkaufte sie später an Carl Auer von Welsbach.“
Danach ließ sie sich eine Villa am Lendkanal in Klagenfurt bauen: „Heute ist dort der Waldorfkindergarten untergebracht. Von dort auf dem Weg zum Wörthersee steht rechts ein Denkmal von ihr.“
Thomas Koschat folge seiner Berufung
Thomas Koschat war der Kärntner Liederfürst, aber beinahe wäre es gar nicht dazugekommen, so Staudegger: „Wenig wissen, dass er Textilchemiker werden sollte. Er hat aber Gott sei Dank nicht gehorcht sondern ist seiner inneren Berufung gefolgt.“ Dann hätte er wohl auch den Schneewalzer nicht komponiert, der als Klagenfurter Hymne bekannt sei, sagte Staudegger.
Nicht nur die Lieder erinnern heute noch an Thomas Koschat sondern auch das Ehrengrab am Friedhof Annabichl, das Thomas-Koschat-Museum, das Denkmal und den Koschatpark- bzw. straße. „Zu seinem 125. Geburtstag hat die österreichische Post sogar einen Sonderbriefmarke aufgelegt.“
Ungeklärtes Schicksal von Ottilie von Herbert
Ottilie von Herbert komponierte das erste Volkslied in Moll „I tua wohl“, die Vertonung einer unglücklichen Liebe. Die Komponistin wuchs in Reifnitz auf, über ihr Schicksal werde allerdings nur gemutmaßt: „Ob sie tatsächlich im Wörthersee ertrunken oder mit einer verbotenen Liebe geflüchtet ist. Auf jeden Fall erinnert bis heute ein weißes Kreuz an der Ostseite der Pfarrkirche Maria Wörth an sie. Es gibt auch eine Gedenktafel an ihrem Geburtshaus in Reifnitz, das auch Engelnest zu Reifnitz genannt wird.“ Am Abend ihres Verschwindens fuhr Herbert alleine in einem Ruderboot auf den See hinaus, sie verschwand spurlos.
Musikuni trägt Mahlers Namen
Auch Karlheinz Miklin zählt zu den großen Söhnen und Töchtern der Landeshauptstadt: „Der später auch Professor und Vortragender in Graz und anderen europäischen und spanischen Städten geworden ist.“
Gustav Mahler kann man ebenfalls durchaus als Kärntner bezeichnen, so Staudegger: „Er hat in der Nähe von Klagenfurt in seinem Komponierhäuschen seine erfolgreiche 8. Symphonie komponiert, die er in Rekordzeit von sechs Wochen schrieb. Zu dieser Zeit arbeitete er auch an seinen Kindertotenliedern. Dann starb seine eigene Tochter und er verließ Klagenfurt.“ Heute trägt die Privat-Musik-Universiät in Klagenfurt seinen Namen.
Norbert Artner und Udo Jürgens
Der Park gleich daneben trägt den Namen von Norbert Artner. Er zeichnet auch für die Neustrukturierung des Kärntner Musikschulwerks verantwortlich. Artner war auch Leiter der Musikabteilung des ORF Landesstudios Kärnten und Initiator der Gurker Dom Konzerte.
Ein Musiker und Komponist darf in Klagenfurt nicht fehlen: Udo Jürgens. Staudegger sagte zu ihm: „Er zählt zu den erfolgreichsten Musikern im deutschsprachigen Raum.“