Otto Aichbichlers Sohn Gunno fand die Filmrollen am Dachboden. Diese brachte er zu Klaus Pertl ins Kinomuseum in Klagenfurt. In einem kleinen Lederkoffer wurden die Filmrollen des Gutsbesitzers Otto Aichbichler aufbewahrt. Sein Sohn war damals neun Jahre alt. Die Filmrollen weckten Erinnerungen an den Vater als Filmer: „Er wollte sicher zeigen, dass das nicht nur Amateurwerk ist. Aber der Aufwand, das professionell zu machen, das war nicht seins.“
Rolls-Royce unter den Filmen
Otto Aichbichler filmte die Menschen im Land, an Festtagen in ihrer Tracht. Zu sehen sind auch Landschaften, die heute oft verbaut sind. Und es sind die großen Ereignisse des Jahreslaufs, die er auf Farbfilm bannte. Vor 70 Jahren lichteten Amateur-Filmer sonst eher Privates ab, sagte Kino- und Filmexperte Klaus Pertl.
Pertl: „16 mm war verhältnismäßig selten und wenn das noch von guter Qualität ist und das etwa sogar Kodachrome war, das war dann der Rolls-Royce unter den Filmen, dann ist das schon etwas besonderes.“
Filme wurden nur zweimal gezeigt
Wann genau gefilmt wurde, verraten die Filme selbst. So ist eine Filmschachtel mit Juni 1952 beschriftet. Erinnerungen an Filmabende zu Hause werden wach: „Alles, was geflimmert hat, hat natürlich den Blick gefesselt. Aber öfter als zweimal hat er das nicht vorgeführt weil es könnte ja dann langweilig sein.“

Von der Hofreitschule bis zum Gurker Dom
Eine seltener Gastauftritt der Wiener Hofreitschule in Klagenfurt war dem Filmer auch eine Aufnahme wert. Ebenso der Gurker Dom. Otto Aichbichler war fasziniert von Malerei und Fotografie sowie vom bewegten Bild, was damals sehr aufwändig war. Ein Stück Alltag wurde so Erinnerung für die Nachwelt und das in Farbe.