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Marco Kasper mit 18 Jahren zur WM

Als 17-Jähriger hat sich Marco Kasper bei Rögle BK einen Stammplatz in den schwedischen Eliteserien erkämpft, die Champions Hockey League gewonnen und das Halbfinale der SHL erreicht. Nun folgt das nächste Karriere-Highlight. Bei der Eishockey-WM in Finnland steht der Stürmer mit erst 18 Jahren vor dem WM-Debüt.

Seit Oliver Setzinger mit 17 Jahren und 9 Monaten von Ron Kennedy zur WM 2001 nach Deutschland mitgenommen wurde, war kein Österreicher bei einer Weltmeisterschaft jünger als Kasper. Der Sohn des ehemaligen Teamverteidigers Peter Kasper hat sich mit starken Leistungen in der schwedischen Liga (7 Tore, 4 Assists im Grunddurchgang, 3 Tore und 3 Assists im Play-off) sowie in der CHL (2 Tore, 4 Assists) für das Nationalteam aufgedrängt. Nun will er auch beim WM-Debüt gegen Schweden am Samstagmittag (11.20 Uhr/live ORF Sport +) sein Talent zeigen.

„Will aus Leistungen an Playoffs anschließen“

„Die Vorfreude ist groß. Ich bin nicht nervös, sondern freue mich nur“, sagte Kasper im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. In Tampere will er sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellen. „Ich will daran anschließen, wie ich im Play-off gespielt habe, Tempo reinbringen, giftig spielen, um dem Team zu helfen“, erklärte er.

Was auf ihn und seine Kollegen beim WM-Auftakt zukommt, kann der Schweden-Legionär gut einschätzen. „Sie sind eisläuferisch und technisch sehr gut. Wir müssen viel eislaufen, defensiv kompakt stehen, hart arbeiten, in die Zweikämpfe und auf die Rebounds gehen“, meinte Kasper vor seinem fünften Länderspiel.

Powerplayzeit als Belohnung für harte Arbeit

In Rögle hat der Teenager viele Highlights erlebt, allerdings musste er ausgerechnet im Finale der CHL als überzähliger Stürmer zusehen. „Das CHL-Finale war schade, aber es ist unglaublich für Rögle, dass wir gewonnen haben. Danach habe ich mir gedacht, ich muss noch härter trainieren, damit ich wieder eine Chance bekomme“, erzählte Kasper.

Es hat sich ausgezahlt. Kasper, der meist als Center und gelegentlich als Flügel eingesetzt wurde, kam viel in der dritten Linie zum Zug und erhielt sogar Powerplay-Zeit. Das Feedback der Trainer war entsprechend positiv. Er habe Energie reingebracht, Play-off-Hockey gespielt, hart in den Zweikämpfen und sei vor das Tor gegangen, erzählte er vom Trainerlob.

Zuerst NHL-Draft zurück dann Schule

Auch die Scouts aus der National Hockey League (NHL) haben Kasper ob der Qualitäten längst auf ihrem Zettel. Beim NHL-Draft am 7. und 8. Juli in Montreal gilt der Klagenfurter als Kandidat für die erste Runde. Mit einer guten WM kann er seinen „Marktwert“ weiter steigern, auch im Combine Ende Mai/Anfang Juni in Buffalo hat er die Chance, die Talentespäher zu überzeugen. Zwischen Combine und Draft geht es für Kasper zurück nach Rögle, um das Schuljahr abzuschließen.