Umsatz und Marge fielen bei Infineon im zweiten Quartal besser aus als angenommen. Auf das ganze Geschäftsjahr werde man beim Umsatz bis September auf 13,5 Milliarden Euro anstatt der bisher erwarteten 13 Milliarden Euro kommen.
Nach wie vor übersteige die Nachfrage nach Halbleiterprodukten das Angebot auf dem Markt bei weitem, so Infineon-Vorstand Jochen Hanebeck: „Unser Auftragsbestand, die Summe, der bestätigten und unbestätigten Aufträge hat sich in den ersten drei Monaten des Kalenderjahres von 31 auf 37 Milliarden Euro erhöht. Diese zahl spiegelt die starke strukturelle Nachfrage wider, aber zu einem gewissen Teil auch zyklische Engpässe.“
Kapazitäten werden ausgebaut
Alle vier Geschäftsbereiche erreichten Margen von über 20 Prozent. Der Freecashflow sank, wie erwartet, auf 120 Millionen Euro, hauptsächlich wegen getätigter Investitionen. Intern baut Infineon die Fertigungskapazitäten aus, sichert sich zudem zusätzliche bei externen Fertigungspartnern und arbeitet an Lösungen für Probleme auf der Material- und Logistikebene. Sie sind hauptsächlich bedingt durch den Krieg in der Ukraine, den weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie, sowie durch die steigende Inflation in vielen Wirtschaftsräumen.
Umstellung auf Grünen Strom erfolgt
Dennoch plant der Halbleiterkonzern für das Geschäftsjahr Investitionen von 2,4 Mrd. Euro. Erst im vergangenen Jahr hatte Infineon in Villach ein neues Werk eröffnet. Die wichtigsten langfristigen Wachstumstreiber wie Dekarbonisierung und Digitalisierung seien voll intakt oder werden sogar noch stärker, so der Infineon-CEO.
In Europa habe das Unternehmen bereits alle Standorte auf grünen Strom umgestellt. Heuer sollen die US Standorte folgen. Bis 2030 will das Unternehmen klimaneutral sein.