Igel
ORF/Peter Matha
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Chronik

Seit 28 Jahren im Dienst der Igel

Seit 28 Jahren rettet, versorgt und pflegt Ute Rosicky aus Ferlach Igel. In den kommenden Wochen lässt sie wieder an die 50 Tiere frei, die bei ihr im Keller überwinterten. Es ist eine gefährliche Welt für Igel. Nicht nur Raubtiere und Autos können tödliche Feinde sein sondern auch Rasenmäher oder Pools.

Die kleine Igelstation im Osten von Ferlach besteht seit 28 Jahren. Es sind mitunter Jungtiere, denen die Mutter fehlt, aber meist schwächere ältere Tiere, die zu Ute Rosicky gebracht werden. Das Einzugsgebiet ist groß, die Igel kommen aus Udine, Graz oder Osttirol, viele Tiere sind verletzt.

Ute Rosicky mit einem Igel
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Ute Rosicky mit einem ihrer Schützlinge

Tiere oft schwer verletzt

Sie alle werden gepflegt und aufgepäppelt. Für Rosicky ist das eine Lebensaufgabe: „Ich kriege Tiere mit schweren Verletzungen, mit Bisswunden, die kriege ich schon durch. Es hängt davon ab, wie schnell sie gefunden werden. Manchmal haben sie aber Nierenversagen oder einen Herzfehler, da kann man nicht hineinschauen, dann sterben sie.“

Igelschnauze
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Automatische Rasenmäher als Feind

Nach Dachs, Uhu oder Fuchs ist der Mensch der Hauptfeind der Erdbewohner mit Stachelpelz. Autofahrer sehen Igel oft nicht oder zu spät oder wollen auch nicht bremsen, so Rosicky. In Gärten lauert immer öfter der leise Tod für die Igel – in Form von automatischen Rasenmähern: „Weil sie ein Messer haben, dass ununterbrochen arbeitet, teilweise auch in der Dämmerung oder Nacht und da sind die Igel unterwegs. Immer wieder fehlen Igeln die Füße und mit Schnittverletzungen.“ Rasenmäher, die von Menschen geschoben werden seien sicherer, denn die Igel sehe man und weiche aus.

Igel in der Wiese
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Ertrinkungstod im Swimmingpool

Moderne Swimmingpools, die kaum aus der Erde ragen, sind eine weitere Gefahr. Denn Igel wollen trinken und fallen hinein. Sie können zwar schwimmen, man müsse sei aber schnell herausholen.
In dem kommenden Wochen wird Igelpflegerin Rosicky ihre Igel in die Freiheit entlassen, verteilt in ganz Kärnten. Die passende Temperatur ist dafür wichtig: „Ein kleiner Nachtfrost ist nicht tragisch. Aber wir müssen noch mit Schnee rechnen. Die Igel sind ja nicht ihn einer Höhle oder einem Laubhaufen, die haben bei mir überwintert. Ich will sie nicht einfach hinauswerfen.“

Vor den Eisheiligen Mitte Mai sollten die Tiere aber in Freiheit sein. „Wenn es Maikäfer gibt lasse ich sie auch früher hinaus, denn die sind die Leibspeise der Igel.“