In einer kleinen Keramikwerkstatt in Knappenberg wird traditionelle Gebrauchskeramik hergestellt. Natürlich auch für traditionelle Speisen wie den Kärntner Reindling. Unter den Händen der Keramikmeisterin Gerhild Polzer Musenbichler entstehen noch die alten Kärntner Reindlingsformen. „Mir ist die Töpferscheibe das wichtigste. Es ist eine der besten Arten Geschirr herzustellen“, sagte Keramikermeisterin Gerhild Polzer-Musenbichler.

Reindling ist Kulturgut
Vor 36 Jahren kam sie aus der Steiermark nach Kärnten in diesen Betrieb. Traditionelle Keramik sei immer gesucht worden und so sei es naheliegend gewesen, sich mit der Kärntner Reindlingsform zu beschäftigen, sagte Polzer Musenbichler. Weil so auch ein gewisses Kulturgut erhalten bleibe, beschäftigte sich Polzer-Musenbichler sehr mit dem Kärntner Reindling.

Reindling hat große Bedeutung
Die große Bedeutung des Kärntner Reindlings wird auch durch das Christusmonogramm dargestellt. IHS heißt: Jesus, Heiland, Seligmacher. Nach dem ersten Schrühbrand bekommen die Formen ihr Dekor durch lebensmittelechte Glasurfarben. Ehemann Hans Peter Polzer ist für das Brennen zuständig. Jedes Mal sei es eine Erleichterung, wenn der Brand gelungen ist.

Gerhild Polzer-Musenbichler sagte, dass ihr Geschirr praktisch und gut zu verwenden sein muss. Das Geschirr sei lebensmittelecht, sehr hoch gebrannt und auch spülmaschinenfest. „Man sollte Geschirr haben, das man wirklich jeden Tag gerne hernimmt und sich erfreut daran“, sagte Polzer-Musenbichler.
Keramikform hat Vorteile
Zur Osterzeit erfreut man sich an einer guten Backform für den Reindling. Schließlich gehört zu jeder Osterjause ein Reindling. Der große Vorteil einer Keramikform ist, dass sie die Temperatur viel feiner halte, sagte Köchin Elisabeth Warmuth-Liegl. Auch von der Handhabung und der Haptik sei es etwas Besonderes.

Reindling passt perfekt zum Schinken
Der Germteig wird mit viel Butter, Zimt, Zucker, Rosinen und ab und zu mit Nüssen gefüllt. Und diese Süßspeise wird nur zu Ostern zum pikanten, geräucherten Schinken gegessen. Nach der Speisensegnung am Karsamstag schmeckt dann die Osterjause wie keine andere Speise im brauchtümlichen Jahreskreis.