Blick über den Jungwald ins Tal
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Umwelt

Baumpatenschaft für den Mischwald

Der Forstwirt Georg Kanz forstet in Gretschitz bei Brückl Wiesen- und Weideflächen seines elterlichen Betriebes mit unterschiedlichsten Baum- und Straucharten auf. Mit Baumpatenschaften kann sich jeder daran beteiligen. Ziel ist es, einen dem Klima angepassten Mischwald zu schaffen, der bestehen bleiben soll.

Georg Kanz ist gelernter Forstwirt. Auf mehr als einem Hektar ist die Jungpflanzen-Kultur bereits angewachsen, 600 Bäume sind es insgesamt, und jedes Jahr werden es um 200 Bäume mehr. Kanz: „Die Grundidee ist es, einen möglichst artenreichen Lebensraum auf kleiner Fläche zu schaffen. Das heißt, ich will möglichst viele Baum- und Straucharten, Gräser, Kräuter und Blumen da einbringen, möglichst viel Struktur herein bringen und dadurch auch möglichst vielen Tier- und anderen Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.“

Baumpatenschaft für Mischwald

Mit einer Baumpatenschaft kann man den studierte Forstwirt Georg Kanz in Gretschitz bei Brückl dabei unterstützen einen Klima-angepassten Mischwald zu pflanzen. Kein Baum soll gefällt werden.

Jeder Baum hat einen Besitzer

Das Besondere an dem Projekt ist, dass jeder Baum hier einen anderen Besitzer hat, denn finanziert wird das Projekt über Patenschaften für 25 Euro pro Baum. Kanz: „Die Leute können sich ihren Lieblingsbaum aussuchen, können den bestellen und ich pflanze ihn dann für sie. Die Paten bekommen eine Urkunde mit ihrem Namen darauf. Das Geld fließt zu 100 Prozent in das Projekt, für den Baum, für den Schutz, für Nisthilfen und Saatgut und was auch immer.“

Jede Jungpflanze wird gegen Wildverbiss und Austrocknung geschützt. Sollte der Baum dennoch innerhalb der ersten fünf Jahre sterben, wird ein Ersatzbaum gepflanzt.

Georg Kanz und die Baumpaten Michael und Inge Lassnig
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Georg Kanz mit den Baumpaten Michael und Inge Lassnig (v.l.n.r.)

Patenschaft für kommende Generationen

Schon jetzt haben die Baumpaten einen engen Bezug zu ihren Bäumen und kommen immer wieder auf Besuch. „Heute, wo alles so zugepflastert und zubetoniert wird, habe ich mir gedacht, das ist etwas für die Zukunft, für unsere Kinder und Enkel und kommende Generationen. Deswegen war ich sofort begeistert, eine Patenschaft zu übernehmen“, sagte Baumpatin Inge Lassnig.

Und Baumpate Michael Lassnig sagte, er habe sich einen Bergahorn gewünscht: „Der Ahorn ist mein Lebensbaum und für diese Höhe ist der Bergahorn das Richtige.“

Tafel mit möglichen Baumarten
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Auf der Tafel sind alle Bäume aufgelistet, die hier gepflanzt werden mönnen

Projekt ist nicht gewinnorientiert

Die Lebensdauer der Bäume bestimmt die Natur. Eine forstwirtschaftliche Nutzung ist nicht vorgesehen, das Projekt ist auch nicht gewinnorientiert, sagt Kanz: „Das geht sich genau aus, ich mache das auf Non-Profit-Basis. Sinnvoll könnte aber auch der Weg zur Bewusstseinsbildung werden, vielleicht mit einem Waldlehrpfad.“

20 bis 30 Jahre wird es aber wohl noch dauern, bis hier ein geschlossener Wald für die Zukunft entstanden ist.