Auftritt des Ehepaars Lippitsch
Johanna Edlinger
Johanna Edlinger
Kultur

Gemeinsame Leidenschaft für Musik

Die beiden Musiker Eliz und Klaus Lippitsch aus Maria Saal verbindet nicht nur die Liebe, sondern auch ihre Musik. Sie treten zusammen auf, haben aber auch Einzelprojekte. Beide studierten Musik, unterrichten und komponieren auch, jeder spielt mehrere Instrumente aus aller Welt.

Eliz und Klaus Lippitsch genießen es, gemeinsam aufzutreten, sagte Eliz. Es sei ihr Kindheitstraum gewesen, einen Mann zu haben, mit dem sie gemeinsam spielen könne. Für das Ehepaar ist es zwar wunderschön, gemeinsam auf der Bühne zu stehen, aber die Zusammenarbeit birgt auch Konfliktpotenzial, so Eliz: „Wir sind beide sehr genau, was die Musik betrifft, wir haben beide unsere Vorstellungen. Hin und wieder diskutieren wir heftig über die Musik.“

Jeder interpretiert Ideen anders

Ehemann Klaus sieht das zwar sehr entspannt, aber Unstimmigkeiten gibt es manchmal beim Komponieren: „Es gibt meistens für eine Idee unterschiedliche Versionen. Die Eliz macht ihre Komposition bezüglich dieser Idee und ich mach meine. Nach einer gewissen Zeit hört man ja, was sich für diese Idee besser eignet. Wir einigen uns eigentlich immer.“

Beide haben aber auch eigene Projekte, sagte Klaus. Wenn man gemeinsam Musik mache, mit und in der Musik und der Kunst lebe, schweiße das zusammen. Die vielen Instrumente gehören zur Familie dazu. Eliz und Klaus Lippitsch beherrschen sehr viele ihrer Instrumente, sagte Eliz. Das Hauptinstrument sei das Hackbrett, Gesang, Gitarre, einige Flöten, einige orientalische Instrumente. Im Lauf des Lebens seien soviel Instrumente zusammengekommen, dass es schwer falle, alle aufzuzählen.

Klaus Lippitsch
Johanna Edlinger
Klaus Lippitsch

Experimente und Ideen aus der Natur

Klaus kreiert immer wieder neue Instrumente und Klanginstallationen – vorzugsweise mit und aus Naturmaterialien: „Zum Beispiel hab ich da einen Ast genommen, der von einem Apfelbaum stammt und die vielen kleinen Äste sind Ablagen. Da sind Vogelpfeifen drauf. Früher habe ich alle meine Instrument selbst gemacht, manche haben wir einige Male umgebaut, bis sie so waren, wie sie sein sollten.“

Hie und da nimmt Klaus Lippitsch auch Traditionelles dazu, wie zum Beispiel eine Kuhglocke, die in Wasser getaucht wird: „Da habe ich mir gedacht, das Wasser hat so einen guten Klang. Ich habe einen alten Kübel mit Wasser gefüllt und experimentiert. Ich habe Mikrophone hineingepackt und untergetaucht und geschaut, wie das klingt. Alles solche Klangexperimente. Daraus ist ein Stück mit Wasser geworden, wo ich die verschiedensten Dinge eintauche und man hört, wie das Wasser den Klang verändert.“

Percussion Instrumente mit Windmaschine
Johanna Edlinger
Die selbst gebaute „Windmaschine“

Selbst gebaute Windmaschine

Manchmal werden auch Alltagsgegenstände mit Naturmaterialien kombiniert, wie zum Beispiel eine Installation, die den Wind in Konzertsäle bringt, so Klaus: „Die Windspiele klingen so schön vor dem Haus und ich habe mir gedacht, das geht ja ganz gut, ich brauche nur einen Ast mit den Windspielen und einen kleinen Ventilator. Der macht genau so viel Wind, wie nötig, damit das Windspiel so erklingt wie im Garten.“

Nicht nur Natur- und traditionelle Klänge kann man in der Musik von Klaus und Eliz Lippitsch wiederfinden, sondern Musik aus der ganzen Welt, sagt Klaus. Auch die anderen Kulturen hätten viele schöne Elemente, diese Perlen zu einem Klang zu verschmelzen sei sein ganzes Glück. Eliz ergänzt, Instrumente aus allen Kontinenten seien ihr zugeflogen. Sie spiele auch Nay, die Bambusflöte. Das sei wohl das schwierigste Instrument, das sie habe.

Konzert Klaus Lippitsch
Johanna Edlinger
Gemeinsames Konzert mit vielen verschiedenen Instrumenten

Instrumente aus aller Welt

Indianische, südamerikanische, aber auch afrikanische Instrumente sind dabei, sagt Eliz. Ihr Mann habe vor allem Trommeln, sie spiele die Kora, eine Art Harfe, und das Didgeridoo aus Australien. „Wir spielen aber nicht die Lieder dieser Kulturen nach sondern wir lassen uns inspirieren.“ Klaus ergänzt: „Du musst probieren, probieren, probieren, von 100 Ideen sind 98 gar nichts, aber eine ist schon recht gut und eine andere ist dann wirklich super.“

Beide studierten Musik und unterrichten an unterschiedlichen Musikschulen. Eliz sagte, es sei ganz wichtig, das Handwerk zu zeigen, das sie von jemandem unterscheidet, der das amateurhaft betreibe. Klaus sagte, der Grundboden sei eine technische und musikalische Ausbildung, dann komme die Idee dazu. Das bringe alles zum Klingen.

Das nächste Konzert gibt es am Ostmontag, dem 18. April, im Café „Schneiderei“ in Klagenfurt, Beginn: 14.30 Uhr.