Hasen
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Gesundheit

Therapien gegen Tierhaarallergien

Neben Hausstaubmilben sind felltragende Tiere die zweithäufigsten Auslöser für Allergien in Innenräumen. Rund 30 Prozent der Österreicher sind davon betroffen. Längst bedeutet eine Tierallergie aber nicht mehr, dass man sich von seinem Vierbeiner trennen muss. Es gibt verschiedenste Therapieansätze für Mensch und Tier.

Ob Kaninchen, Vögel, Katzen oder Hunde – sie alle können eine allergische Reaktion auslösen. Fälschlicherweise wird dabei immer wieder von einer Fellhaarallergie gesprochen, was so nicht stimmt, sagt Ulrike Rogatsch, HNO-Fachärztin und Ärztin in der Allergieambulanz im Klinikum Klagenfurt: „Man ist ja nicht gegen das Fell der Tiere allergisch, sondern gegen das Eiweiß, das sie absondern. Das ist im Speichel drinnen, in den Talgdrüsen oder in den Ausscheidungen.“

Katze
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Die Tiere sondern Eiweiß ab, auf das Allergiker reagieren

Meist sind Kinder von Allergien betroffen

Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und bei Tierhaltern auch plötzlich von einem Tag auf den anderen auftreten, sagt Rogatsch: „Die Kinder sind ja am meisten betroffen, im Alter wird es dann ein bisschen besser. Die Betroffenen leiden unter Niesreiz, die Augen jucken und dann kann es weiter wandern und ein Asthma verursachen.“

Für viele ist das ein Grund, sich von seinem Vierbeiner zu trennen. Rund fünf Prozent der Tiere, die im Tierschutzkompetenzzentrum in Klagenfurt landen, werden wegen einer Allergie abgegeben.

Katzenjunges
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Bald könnte es eine Impfung geben

Die Trennung ist aber kein zwingender Schritt, denn die Allergien können behandelt werden, etwa mit einer Immuntherapie. Aber auch eine Impfung soll es bald geben, so Rogatsch: „Man ist dabei, einen monoklonalen Antikörper zu entwickeln oder hat ihn schon in der Pipeline, damit man die Andockstellen für die Allergene blockiert.“

Aber auch im richtigen Umgang mit dem Tier können die Symptome reduziert werden. In der Ordination von Tierärztin Claudia Kreil-Ouschan werden Betroffenen Tipps gegeben. Allen voran steht eine gute Fellpflege und das regelmäßige Bürsten.

Fachtierärztin  Claudia Kreil-Ouschan und der Allergiker Markus Kummer mit seinem Hund
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Allergiepatient Markus Kummer bei der Dermatologin Claudia Kreil-Ouschan

Hilfe durch Hautpflege

Man könne Shampoos verwenden, die eine rückfettende Wirkung haben, sagt die Fachtierärztin für Dermatologie, Claudia Kreil-Ouschan: „Die bewirken, dass weniger Hautepithelien entstehen. Oder es gibt Sprays oder Spot-On-Präparate, die die Haut aufbauen, damit ein bisschen weniger Epithelien ausgeschieden werden und die Tierbesitzer davon profitieren.“

Ratschläge, die Markus Kummer als schwerem Allergiker und seinem Hund helfen. Kummer: „Er kommt öfter zum Friseur als ich. Das ist sehr fein, denn ich merke danach, dass es mit meiner Atmung ganz normal geht.“