Peter Kohl beschönigt nichts, heute kann er von seinen Bildern leben. Dass seine Bilder jetzt in einer Galerie in bester Lage zu sehen sind ist für den Künstler ein großes Glück – eines, das er sich allerdings auch hart erarbeitete. Wie muss Kunst sein, damit sie den Erwartungen entspricht? Den Erwartungen des Publikums, der Galerien, der Experten?
Peter Kohl erarbeitete sich in den letzten Jahren eine Sonderstellung. Seine Bilder haben zwar einen hohen Wiedererkennungswert, Wiederholungen gibt es aber keine und auch keine leichte Zuordenbarkeiten. „Diesen Grenzgang zwischen Comic, Karikatur und Bilderkunst gehe ich ganz bewusst. Beim Malprozess kommt es sehr oft vor, dass ich zu weit gehe und es zu sehr in das comichafte geht. Dann muss ich nachkorrigieren. Es ist eben ein Grenzgang“, so Kohl.
Galerie will sich etablieren
Die Tomas Group will sich mit der Galerie ernsthaft im Bereich Kunst engagieren. Für Roland Wöss, den Chief Consulting Officer der Tomas Group, ist Begegnung mit der Kunst eine neue Erfahrung – allerdings eine, an der er sichtlich Gefallen findet, denn er kaufte sich schon ein Bild von Peter Kohl. Mit den anderen Galerien in Klagenfurt wird eine Zusammenarbeit angestrebt, sagte Wöss.
„Natürlich haben wir wirtschaftliche Gedanken. Wir wollen ja auch die Galerie mit dem Haus von Maximilian Schell, das wir gekauft haben, verbinden. Wir wollen die Galerie aber auch mit Aktivitäten auf der Burg Finkenstein verbinden. In Summe gehen wir davon aus, dass sich das wirtschaftlich auszahlt. Es ist aber nicht unser Fokus, gleich Geld verdienen zu müssen, sondern uns zu etablieren und Kunst und das Schöne an der Kunst nach Kärnten und Klagenfurt zu bringen.“
Angedacht ist, dass die Galerie österreichweit und später international tätig wird. Eine reine Kunstgalerie wird ART IST am Neuen Platz nicht werden. „Wir sehen die Galerie als Möglichkeit, mehrere Arten der Kunst zu bespielen, sei es die bildende Kunst, sei es die Musik, sei es die Lyrik, aber auch z.B. Tanz. Wir wollen uns nicht nur mit Bildern positionieren, sondern in der Gesamtheit der Kunst, die sich darstellt und bietet“, so Wöss.
Von heiter bis politisch
Mit Peter Kohl gelang jedenfalls ein sehr guter Anfang. Der Maler ist bekannt für seine Wesen, die aus mehreren Tieren oder aus Tieren und Mensch bestehen. Viele sind vorwiegend heiter und lustig, manche haben es, vor allem wenn es um politische Themen geht, aber auch ganz schön in sich. Die Freude über diese große Einzelausstellung ist Kohl von weitem anzusehen: „Ich bin schon ein wenig stolz, auch als Klagenfurter, dass ich da nach sehr vielen Jahren in einer privaten Galerie in prominenter Lage eine Einzelausstellung machen darf.“
Kunst muss für den gebürtigen Klagenfurter immer politisch sein und Stellung beziehen. „Wenn ich da einen meiner Lieblingsautoren Albert Camus zitieren darf, der mich schon seit Jahren begleitet. Camus hat gesagt: Kunst steht im Dienst der Revolte. Das habe ich behalten. Wann immer es nötig ist, einmal mehr einmal weniger, ist das so bei mir“, so Kohl.
International hat Peter Kohl schon vielfach ausgestellt, derzeit sind seine Bilder auch in Tirol zu sehen. Die Galerie ART IST zeigt Peter Kohls Werke noch bis 30. April.