Zwei große Soldatenaras
Tiere

Zöllner verhinderten Vogel-Verkauf

Kärntner Zöllner haben den illegalen Verkauf von vier seltenen Papageien verhindert. Die Beamten gaben sich als vermeintliche Käufer der im Internet angebotenen Soldaten-Aras aus und konnten so den Verkäufer, einen Steirer, fassen. Der Mann hatte für die geschützten Tiere keine Papiere.

Laut Aussendung des Finanzministeriums am Donnerstag sei aus den Kaufverhandlungen eine Einvernahme geworden, die mit einem Geständnis endete. Dabei kam auch heraus, dass der Mann bereits ein Gelbbrust-Ara-Zuchtpärchen verkauft hatte. Der Steirer wurde angezeigt, ihm droht außerdem ein teures Verfahren.

Polizist entdeckte Inserat

Er hatte Anfang des Jahres auf einer Online-Vogelbörse die zwei Ara-Pärchen angeboten. Einem Polizisten der Einheit „Puma“ der Landespolizeidirektion Kärnten fiel die Anzeige auf, er meldete seinen Verdacht im Jänner 2022 der Zollfahndung Kärnten. Beamte kontaktierten den Verkäufer, dabei stellte sich schnell heraus, dass die notwendigen artenschutzrechtlichen CITES-Papiere weder für die Rotohr-Aras noch für die Soldaten-Aras vorgelegen sind.

Beide Papageienarten sind nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt und dürfen nur mit entsprechenden Papieren gehandelt werden. Die kleinen Soldaten-Aras sind besonders schützenswert, und auch der rückläufige Bestand an Rotohr-Aras zeigt den Gefährdungsstatus der Tiere.

Papageien wurden abgenommen

Die Zollfahnder gaben sich schließlich als Käufer aus, um die artenschutzrechtlichen Verstöße zu ahnden. Wegen des Finanzvergehens der Abgabenhehlerei wird nun ein Abgaben- und Finanzstrafverfahren durchgeführt, woraus dem Vogelverkäufer Kosten in der Höhe von ca. 2.700 Euro entstehen werden. Da er mit seiner Tat auch gegen die Bestimmungen des Artenhandelsgesetzes 2009 verstieß, wird das durch die Zollfahndung der zuständigen Staatsanwaltschaft Leoben angezeigt.

Den Verkäufer erwartet dort auch ein Gerichtsverfahren, das mit einer zusätzlichen Geldstrafe enden kann. Den Anspruch an den Tieren verlor er außerdem, die Papageien befinden sich derzeit in artgerechter Obhut. Nach Abschluss der Verfahren werden die Vögel einem Tierpark überlassen, so die Aussendung.