Wenige Facharbeiter, hohe Energiepreise und jetzt auch noch Lücken in der Produktion. Industriebetriebe haben momentan mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Mahle Filterwerk in St. Michael ob Bleiburg reagierte darauf als erster Kärntner Großbetrieb und schickt ab 1. April 1.600 Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Von April bis Juni besprochen
Das Unternehmen vereinbarte die Maßnahme gemeinsam mit den Sozialpartnern, bestätigte Gewerkschaftsvertreterin Jutta Brandhuber: „Ich kann bestätigen, dass wir bei Kurzarbeitsverhandlungen in Sozialpartnergespräche eingetreten sind. Die Firma hat große Probleme mit Lieferketten, es fehlen Kleinteile und Kabelbäume. Das ist das Problem des Krieges, es gibt aber auch noch Strukturprobleme bei den Lieferketten. Wir haben die Kurzarbeit für April bis Juni besprochen, dann werden wir sie erst fixieren.“
Wichtig für die Gewerkschaftsvertreter sei es in den Verhandlungen gewesen, dass es zu keinem Mitarbeiterabbau komme, so Brandhuber. Kurzarbeit sei ein gutes Mittel, um Arbeitsplätze zu sichern, denn man bleibe im Dienstverhältnis. Vom AMS werden die Ausfallstunden bezahlt. Wenn die Lieferkettenprobleme gelöst seien bestehe das Arbeitsverhältnis wieder ganz normal.
Andere Betriebe könnten folgen
Das Mahle-Werk dürfte das erste aber nicht das letzte Unternehmen sein, das wegen des Ukraine-Krieges und den Folgen Kurzarbeit anmeldet, befürchtet Brandhuber. „Viele Betriebe sagen, sie warten ab und hoffen, dass das Problem gelöst werden kann.“ Je länger der Krieg dauere, desto mehr Betriebe könnten Kurzarbeit anmelden. Schon während der Pandemie nutzen viele Betriebe das Instrument der Kurzarbeit. Vor zwei Jahren befanden sich insgesamt 270.000 Kärntner Mitarbeiter in Kurzarbeit, das war bisher der Höchststand.