Die Künstlerinnen sind Irene Andessner, Bella Ban, Carolin, Sabine Groschup, Maja Haderlap, Sibylle von Halem, Angelika Kaufmann, Magda Kropiunig, Marlies Liekfeld-Rapetti, Ina Loitzl, Tanja Prušnik, Nina Rike Springer, Tita Ruben, Meina Schellander, Larissa Tomassetti, Andrea Vilhena.
Dialog mit geschichtlichen Frauen
Für die Ausstellung werden Gegenwartskünstlerinnen zu Patinnen. Sie widmen die ausgestellte Arbeit dem Gedächtnis einer der historischen Frauen, treten mit Ihnen in Dialog, um sie so vor der Streichung aus dem kollektiven Gedächtnis zu bewahren. Diese Dialogpaare erinnern unter anderem an eine Frau, die schon vor mehr als 400 Jahren als Musikpädagogin fungierte, an eine andere, die vor 250 Jahren eine große karitative Einrichtung begründete, an eine weitere, die vor mehr als 100 Jahren bei den ersten Autorallyes mitfuhr, sowie an eine Frau, die sich vehement für das Frauenwahlrecht einsetzte, so Kuratorin Loitzl in der Ausstellungsbeschreibung.
Lucy Christalnigg war leidenschaftliche Rennfahrerin. Sie wurde erschossen, als sie im Ersten Weltkrieg unterwegs war, um Menschen in Görz zu helfen und galt als das erste zivile Opfer des Ersten Weltkriegs – mehr dazu in Die rasende Gräfin (kaernten.ORF.at 10.1.2015). Larissa Tomasetti setzte ihr ein Denkmal: „Ihr Tod war wie ein Feuerwerk im negativen Sinn, ich habe ein Feuerwerk im positiven Sinn daraus gemacht, ein stolzes Feuerwerk, das um sie herum scheint.“
Pippi Langstrumpf erschafft ihre Welt
In der Ausstellung geht es darum, an historische Frauen zu erinnern und heutige Künstlerinnen sichtbar zu machen, so Kuratorin Ina Loitzl. Es gehe beim Spruch von Simone de Beauvoir „On ne naît pas femme: on le devient. Man wird nicht als Frau geboren man wird es“ darum, sei man aktiv oder passiv. „Ich denke eher als Pippi Langstrumpf, ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.“
Aus dem Ausräumen eines Ofens wurde für Marlies Liekfeld-Rapetti die Beschäftigung mit Aschenputtel. Ihr Schicksal überschrieb die Künstlerin: „Was dann eigentlich wie ein Befreiungsschlag wirkte, mich von der Last der sparatnischen Arbeit, der Unterwürfigkeit, zu befreien.“
Schleier schützt und hält gefangen
Bildhauerei muss nichts mit Steinen zu tun haben. Gesellschaftskritik geht auch anders, so die Bildhauern Sibylle von Halem: „Es geht um den Schleier, der sowohl schützt als auch gefangen hält. Daher die Fixierung mit Schrauben in einem festen Rahmen.“
Die Arbeit mit brennender Kerze und dreibeinigem Sessel von Meina Schellander will auch zeigen, wie unsicher das Leben von Frauen und ihr Leben als Künstlerin immer war. Ein fragiles Gleichgewicht. Hier ist nichts einfach, vor allem dann nicht, wenn die Kunst immer an erster Stelle steht. Proud! ist bis 15. April im Künstlerhaus Klagenfurt zu sehen.