Einsatz der Rettung in Wolfsberg
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Chronik

Zahl der Täuschungsalarme geht zurück

Die Zahl von Großeinsätzen nach einem Täuschungsalarm hat in den letzten Jahren abgenommen, heißt es bei den Leitstellen von Polizei, Feuerwehr und Rettung. Erst zuletzt sorgten allerdings wieder zwei Alarme nach Notrufen für Aufsehen. Wer einen Alarm mutwillig auslöst, muss mit einer Geld- oder sogar einer Gefängnisstrafe rechnen.

Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettung und Polizei war vor wenigen Wochen in Wolfsberg im Einsatz. Eine Frau hatte den Notruf gewählt und angegeben, dass in ihrer Wohnung Gas austrete und sich auch andere Personen dort befinden würden. Die Frau musste zwar tatsächlich von der Rettung versorgt werden, aber es war kein Gas ausgetreten und es waren auch keine anderen Personen in der Wohnung.

Die Zahl der Fehlalarme geht zurück

Kosten werden Verursacher verrechnet

Die Feuerwehr spricht von einem Täuschungsalarm und wird die Einsatzkosten verrechnen, sagte Christoph Gerak, der Kommandant der Feuerwehr Wolfsberg: „Nachdem es sich um eine vorsätzliche Täuschungsalarmierung handelt, muss die Person, die den Einsatz verursacht, die Kosten für den Einsatz tragen.“

Die Polizei ermittelt gegen die Wolfsbergerin wegen Missbrauchs von Notzeichen. Die Frau wurde bereits befragt, sagte der Bezirkspolizeikommandant von Wolfsberg, Peter Hauser: „Die Frau macht einen verwirrten Eindruck, die genauen Motive sind schwer zu erforschen. Aber Fakt ist, dass die missbräuchliche Verwendung von Notrufen oder Notzeichen ein Gerichtsdelikt darstellt. Das Notzeichengesetz sieht einen Strafrahmen von bis zu sechs Monaten Freiheitsstrafe vor.“ Es gilt jedoch die Unschuldsvermutung.

Täuschungsalarm in Klagenfurt
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Auch in Klagenfurt stellte sich ein Alarm als falsch heraus

Polizei mehrmals im Jahr betroffen

In Klagenfurt meldete ein Anrufer vor wenigen Monaten zwei Tote auf einem Grundstück. Nachdem ein Großaufgebot von Einsatzkräften eintraf, stellte sich heraus, dass es sich um eine Falschmeldung handelte.

Bei der Polizei kommen klassische Täuschungsanrufe mehrmals im Jahr vor. Bei der Rettung gibt es keine Aufzeichnungen und bei der Feuerwehr hat die Anzahl in den letzten Jahren abgenommen.

Weniger Täuschungsalarme bei Feuerwehr

Oskar Grabner vom Landesfeuerwehrverband sagte, diese Anrufe hätten im Wesentlichen aufgehört, seit es immer weniger Telefonzellen gibt. „Diese Anrufe kamen vor allem aus Telefonzellen und nachdem es immer weniger Telefonzellen gibt, haben auch die Anrufe abgenommen.“

Viele Täuschungsanrufe können aber auch schon vorzeitig erkannt werden, sagte Grabner. Die Disponenten seien auf eine Abfragetechnik geschult, die es ihnen ermögliche, mit den Anrufern in Kontakt zu treten und Fragen zu stellen: „Dabei passiert es dann häufig, dass diese Personen verunsichert werden und von sich aus zugeben, dass es keine Gefahr gibt“, sagte Grabner.

Fehlalarm ist kein Täuschungsalarm

Nicht zu verwechseln sind Täuschungsnotrufe mit Fehlalarmen. Denn die Einsatzzentralen sind abhängig von den Schilderungen der Anrufer, da kann in der Aufregung manchmal ein verzerrtes Bild entstehen. Beobachtet jemand einen vermeintlichen Notfall gelte das Prinzip, besser einmal zu oft anzurufen als einmal zu wenig, betonen die Einsatzorganisationen.