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Kultur

Beethovens 10. aus dem Computer

„Die Zerbrechlichkeit der Geometrie“ lautet das Motto des diesjährigen Carinthischen Sommers. Es wird um die Suche nach Bezügen zwischen Musik, Mathematik und Architektur gehen. Ein Thema ist wieder Crossover, außerdem wurde Beethovens unvollendete 10. Symphonie von einer künstlichen Intelligenz vollendet.

Beginnen wird er am 9. Juli erstmals ganz ohne Politikerreden. Enden wird das Festival mit einem Orchesterkonzert am 30. August. Klassik, Jazz und Crossover stehen auch dieses Jahr am Programm des Carinthischen Sommers. Gestartet wird mit einer österreichischen Erstaufführung – Beethovens 10. Symphonie, die bekanntlich nur in Skizzen und Notizen vorliegt, aber von einer künstlichen Intelligenz vollendet wurde.

Programm für Carinthischen Sommer präsentiert

Der Carinthische Sommer soll heuer wieder ohne Einschränkungen stattfinden. Am Montag wurde das Programm präsentiert. Das Festival wird am 9. Juli unter dem Motto „Die Zerbrechlichkeit der Geometrie“ beginnen.

Rising stars und Orchesterkonzerte

„Durch die künstliche Intelligenz wurden die Skizzen von Beethoven zu dieser zehnten Symphonie ergänzt. Und das werden wir am 9. Juli hören. Es wird viel Kammermusik geben, rising stars und junge Formate. Es gibt viel jungen Jazz, es gibt vier Orchesterkonzerte aus Israel, Spanien und Österreich“, so Intendant Holger Bleck. Er habe sich das so erklären lassen, dass eine Software programmiert worden sei, die ersten neun Symphonien und Werke der Zeitgenossen seien eingespielt worden. Es sei ein Experiment, es hätte von Beethoven so oder auch anders klingen können, so Beck.

Uraufgeführt wurde die „vollendete Unvollendete“ vergangenes Jahr in Bonn vom Beethoven Orchester. In Kärnten bestreitet das das Konzert „Prisma Wien“ und Bleck lädt Teile des damals gehörten Expertenteams nach Kärnten ein, um über KI und Kunst zu sprechen. Das ersetzt in diesem Jahr die Festrede, „und dann geht es gleich in das Eröffnungskonzert hinein und dort wird es dieses Jahr keine Reden, keine Festreden auch keine Politikerreden geben“, so Bleck.

Intendant Carinthischer Sommer Holger Beck
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Holger Beck

Heuriges Motto kommt aus Kärnten

Der Kunst soll auf diese Weise auch bei der Eröffnung im Congresscenter Villach mehr Raum gegeben werden. Das Publikum wünsche sich das – Befragungen zufolge. Die Politik werde danach bei einem eigenen Social Event zu Wort kommen, so Bleck.

Aber was hat es schließlich mit dem Motto des Carinthischen Sommers auf sich – „Die Zerbrechlichkeit der Geometrie“? „Der Grund ist schlicht und einfach, dass ich mich in Kärnten doch viele Jahre mit dem Architekten Günther Domenig beschäftigt habe und der Carinthische Sommer auch in seinem Steinhaus immer wieder Konzerte veranstaltet und auch dieses Festivalmotto ist ein Zitat von Günther Domenig, die Zerbrechlichkeit der Geometrie, so der Intendant des Carinthischen Sommers.

9.000 Karten für 22 Konzerte aufgelegt

In Domenigs Steinhaus sind auch wieder zwei Konzerte geplant, eines davon widmet sich unter der Rubrik „Lebenszeichen“ wieder dem Kärntner Lied und Liedern aus Italien und Slowenien. Die 54. Spielsaison soll – so die Hoffnung – ohne große Coronavirus-Einschränkungen über die Bühne gehen. Den Schlusspunkt setzt das Mahler Chamber Orchester am 30. August. Auch Starpercussionist Martin Grubinger kommt wieder zu einem Konzert in die Ossiacher-See-Halle. Insgesamt gibt es heuer 22 Konzerte und es werden 9.000 Karten aufgelegt.