Blick in Salon
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Chronik

Versteigerung von Boyneburg-Nachlass

Im Dezember ist Götz Boyneburg-Lengsfeld verstorben. Der Kunst- und Kulturförderer empfing in seiner Villa Herbertstöckl in Klagenfurt Künstlerinnen und Künstler, Politiker und Prominente. Am Samstag fand eine Versteigerung von rund 250 Exponaten statt.

Viele der Bücher von Boyneburg-Lengsfeld wurden bereits dem Landesarchiv übergeben, seine umfangreichen maßgeschneiderten Anzüge einem karitativen Zweck zugeführt. 250 Exponate, die er im Laufe seines Lebens zusammengetragen und mit viel Liebe gesammelt hatte, wurden am Samstag versteigert.

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Vitrine
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Vitrine mit kleinen Plastiken
Blick in Salon
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Der Salon in dem Künstler und Politiker ein und aus gingen
Bösendorfer Flügel
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Schwarzer Bösendorfer Flügel aus 1908
Portrait von Götz Boyneburg Lengsfeld
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Portrait von Götz Boyneburg-Lengsfeld
Koffer mit Krawatten
19.02.22 Nachlass Versteigerung Boyneburg
Krawatten in einem Koffer
Geschnitztes Bett und Schränke
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Schlafzimmer mit Schränken
Alte Bilder in Rahmen
19.02.22 Nachlass Versteigerung Boyneburg
Portraits in goldenen Rahmen

„Großer Trennungsschmerz“

Tochter Desireé Boyneburg-Madile sagte: „Mein Vater war ein Unikat, er war ein Lebemensch. Was ich mitnehmen möchte war diese Lebensfreude, die er ausgestrahlt und den Menschen weitergegeben hat. Ich habe einen starken Bezug zum Herbertstöckl und meine früheste Kindheit hier verbracht. Der Trennungsschmerz ist groß, es ist die Trennung von diesem Salon, diesem Gesamtkunstwerk.“

Tochter Desireé Boyneburg-Madile
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Tochter Desireé Boyneburg-Madile

Constantin Staus-Rausch ist Kurator der Verlassenschaft: „Es war seit Jahren eine Angst vom Götz Boyneburg, was passiert mit seinem Nachlass. Er hat gewusst, dass weder seine Tochter noch seine Witwe die Möglichkeit haben werden, die Mengen aller Dinge, das Mobiliar, die Antiquitäten unterbringen können. Demnach war es auch ein Wunsch, dass seine Freunde, sein riesengroßer Bekanntenkreis, der immer wieder auch hier zusammen gekommen ist, ein Erinnerungsstück sichern kann.“

Constantin Staus Rausch
19.02.22 Nachlass Versteigerung Boyneburg
Constantin Staus-Rausch

Werke von vielen Künstlern

Das Highlight sei natürlich der Flügel, so Staus-Rausch, ein Bösendorfer aus dem Jahr 1908 mit englischer Mechanik. Es gebe Werke von Markus Orsini-Rosenberg und anderen Künstlern und Bildhauern. Es gebe wunderbare Aquarelle und Gouachen von Eduard Manhart, der ja einer der großen Kärntner Maler von der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist, so Staus-Rausch. Alle Dinge erzählen vom Menschen Götz Boyneburg und der Familie, die hier 90 Jahre lebte.

Götz Boyneburg Lengsfeld
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Götz Boyneburg-Lengsfeld

Staus-Rausch sagte, da die Vorbereitung der Auktion sehr viel Arbeit gewesen sein, habe er sich im Haus einquartiert, er habe am liebsten gar nicht mehr hinaus wollen.

Herbertstöckl von außen
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Das Herbertstöckl am St. Veiter Ring

Lebenslauf

Götz Boyneburg-Lengsfeld wurde 1943 in Klagenfurt geboren. Er entstammte einer der ältesten hessischen und thüringischen Adelsfamilien. Er studierte Publizistik und Politologie an der Universität Wien, arbeitete bei der Casino AG und für „Procter & Gamble“. Ab 1982 war Boyneburg-Lengsfeld im Landesdienst tätig, u.a. im Landespressedienst und im Kärntner Landtag. Ab 2008 war sein Lebensmittelpunkt in Villach, wo er mit der Unternehmerin Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier verheiratet war.