Überreicht wurde das goldene Ehrenzeichen am Dienstagvormittag von Jürgen Meindl, dem Sektionschef für Kunst und Kultur im Bundeskanzleramt.
Künstlerrefugium in Sonnwiesen
Dass Köchl im kulturellen Alltagsgeschehen hierzulande weniger oft auftaucht, hat mit seinem Naturell zu tun. Er ist keinesfalls ein Adabei in der Kulturszene. Viel lieber ist er an der Arbeit in seinem Haus in Sonnwiesen oberhalb von Ferndorf, ein Künstlerrefugium wie aus dem Bilderbuch.
„Bin gerne Feind der Gesellschaft“
Köchl lebt alleine, beschäftigt sich mit allen Themenbereichen der Kunst und des Menschseins und stößt mit seinen Ansichten so manchem Spießbürger nachhaltig vor den Kopf. Er sagt, die Kunstrolle sei in dieser Gesellschaft schwer zu verdauen, weil Kunst als etwas Feindliches nicht erwünscht sei: „Ich bin gerne ein Feind dieser Gesellschaft, weil sie mir so überhaupt nicht taugt. Sie ist grau, unbunt, unlustig, unaufgeschlossen, rassistisch, national. Das ist alles, was ich nicht will.“
Stetige Suche nach dem unsichtbaren Licht
Er schätzt es vielmehr, in seinem Atelier zu sein und jeden Tag wieder diesen Stein des Sisyphos aufzunehmen und den Gang auf den Berg zu unternehmen. Beim ihm passiert das mit Farbe und Pinsel. Es gehe ihm darum, das eigentlich unsichtbare Licht zu fangen. Er will es mit Farbe sichtbar machen. Formen und Figuren tauchen in den Bildern auf, um zugleich auch wieder darin zu verschwinden.
Verschwinden in der Landschaft oder im Meer als Ziel
„Wenn es mir so geht wie dem chinesischen Maler, der in seiner Landschaft plötzlich verschwindet, dann habe ich es wahrscheinlich geschafft. Soweit bin ich noch nicht. Aber es wird sich schon so ergeben, dass ich in der Landschaft oder im Meer verschwinde. Das wäre fein, wenn einem das gelingt.“
Neueste Werke aus dem Atelier von Alois Köchl sind ab kommenden Freitag in der Galerie Freihausgasse in Villach zu sehen.