Johannes Warmuth bei der Arbeit
Erich Semmelrock
Erich Semmelrock
Leute

Kärntner Chocolatier holte Silber

Der Himmelberger Johannes Warmuth gehört europaweit zur Elite der Chocolatiers. Der gelernte Koch und Konditor holte vor einigen Tagen eine Silbermedaille beim Central European Chocolate Master Bewerb in Köln. Er ist selbstständig, gibt Kurse für Anfänger und Profis und unterrichtet an der Berufsschule in Wien.

Warmuth ist Anfang 30 und kommt aus Himmelberg. Nach der Kochlehre auf der Turrach und der Konditorenlehre im Gailtal verschlug es ihn nach Wien. Jetzt sorgte er in Köln für Aufsehen, beim Chocolate Master Bewerb für Central Europe, wo aus hunderten Bewerbungen die besten Chocolatiers aus Österreich, Deutschland und Ungarn zum Wettkampf antraten.

Warmuth erreichte für Österreich den zweiten Platz: „Das war für mich ein absolutes Highlight, schon seit meiner Lehrzeit habe ich davon geträumt, hier dabei zu sein. Dass ich jetzt unter den Umständen, dass ich kurz vorher Corona hatte und körperlich nicht fit war, den zweiten Platz gemacht habe und zeige, was ich kann, bin ich mega happy und zufrieden.“

Beeren aus der Heimat verarbeitet

In vier Durchgängen, für die je nur zwei Stunden Zeit gegeben wurden, musste Warmuth vier schokoladige Spezialitäten zaubern. Bei allen waren ihm Zutaten aus der Heimat besonders wichtig. Er habe Kärntner Milch und regionale Beeren verwendet, auf der Millstätter Alm habe er mit seiner Tante selbst Heidel- und Preiselbeeren (Granten) gesammelt. Die seien viel besser und er arbeite auch ein Stück Heimat ein.

Das Schokoladenschaustück
Erich Semmelrock
Das Schokoladenschaustück

Eine der vier Aufgaben waren handgemachte Pralinen: „Meine Praline war mit den Kärntner Granten, da habe ich ein Grantenkompott gemacht, dazu eine Frischkäseganache, eine Schokoladenfüllung und einen Sauerteigbrot-Knusperboden.“ Das Brot habe er nach dem Rezept seiner Großmutter selbst gebacken und dann zu dem Knusperboden weiterverarbeitet.

Skulptur als besondere Herausforderung

Weiters mussten zwei Desserts hergestellt werden, eines ohne jegliche Kühlung und ein anderes vegan. Dann war da noch eine Skulptur aus Schokolade zu bauen, nach strengen Kriterien: „Dass man ein Schaustück mit maximal fünf Kilogramm herstellt, was schon sehr herausfordernd ist, weil wir ja meistens groß bauen und schnell Gewicht zusammenkommt. So ein Schaustück hat schon bald zehn Kilogramm. Es war schon eine Herausforderung mit dem vorgegebenen Gewicht ein elegantes Schaustück zu machen.“

Fotostrecke mit 6 Bildern

Warmuth legt letzte Hand beim Dessert an
Erich Semmelrock
Johannes Warmuth bei der Arbeit
Erich Semmelrock
Johannes Warmuth bei der Arbeit
Erich Semmelrock
Die fertigen Pralinen
Erich Semmelrock
Eines der kreierten Desserts
Erich Semmelrock
Johannes Warmuth und Erich Semmelrock
Privat

Aus Lehrherren wurden Freunde

Aber Warmuth schaffte es unter dem strengen Blick seines einstigen Lehrmeisters, Erich Semmelrock aus Hermagor. Er begleitete ihn zum Wettbewerb nach Köln, so Warmuth: „Sie wurden von Ausbildern zu sehr guten Freunden. Ich wäre heute nicht da, wo ich bin, ohne die Familie Semmelrock.“

Heute ist Johannes Warmuth selbstständig und gibt Kurse und Workshops für Laien und Profis, auch in der Konditoren-Meisterausbildung ist er tätig. Besonders wichtig ist es dem jungen Kärntner, sein Wissen und seine Leidenschaft an den Konditorennachwuchs in der Berufsschule Wien als Lehrer weiterzugeben.