Drei Freunde machten sich mit einer ungewöhnlichen Idee selbstständig, die ein Vorzeigeprojekt werden soll. Manuel Obersteiner ist Versicherungsmakler, sein Freund Matthias Kogler Techniker und Florian Stern gelernter Schlosser und Gärtner. Sie planen eine der größten Edelkrebszuchten Österreichs in Kooperation mit dem Land Kärnten.

Krebse waren Arme-Leute-Essen
Obersteiner sagte, alle drei seien Fischer und so sei die Idee entstanden. Mit den Krebsen im Wasser habe man immer herumgespielt und sei dann d’raufgekommen, dass das nicht mehr der einheimische Krebs sei, sondern der Signalkrebs. Er verbreitet die Krebspest, die die einheimische Tiere fast ausgerottet hätten. Noch vor 70 Jahren waren die Krebse in den Bächen heimisch, jetzt kommen sie kaum noch vor. Die drei Freunde lernten, was man über die bis zu 20 Zentimeter langen Edelkrebse wissen muss. Einst ein Arme-Leute-Essen ist der Krebs heute ein Luxusgut.

Die Region Mitte unterstütze das Projekt, so Obersteiner: „Wir waren auf Seminaren zur Weiterbildung. Die Krebspest wurde auch von Aquarienbesitzern verbreitet, die sich nicht auskannten und die fremden Krebse einfach aussetzten. Die Idee mit der Region Mitte ist auch, Schulen mit einzubeziehen.“ Es gebe auch eine Förderung der EU.
Eigener Speicherteich zur Versorgung
Gut eineinhalb Jahre planten sie ihr Vorhaben und holten nötige Genehmigungen ein, um die Pläne auch vom Land absegnen zu lassen. Die 17 Teiche werden in den lehmigen Boden terrassenförmig angelegt. Matthias Kogler sagte, derzeit gebe es zwei Probebecken, wo man Versickerungsmessungen und einen Erstbesatz durchgeführt habe. Derzeit entstehe weiter oben ein Speicherbecken, wo vom eigenen Brunnen Wasser hinauf gepumpt werde, das sich dann frei in der Anlage verteile. Jeder Teich werde einzeln vom Speicher versorgt, um auch eine Quarantäne durchführen zu können, wenn es Verschmutzungen oder Verpilzungen gebe.

Natur wird mit einbezogen
Das Edelkrebs-Projekt soll auch im Zeichen des Naturschutzes stehen. Alle Teiche kommen aufgrund des Lehms ohne Beton- oder Folienabdichtung aus. Florian Stern ist gelernter Gärtner und für die Außengestaltung zuständig: „Wir haben Schwarzerlen zur Bepflanzung geplant, weil der Krebs im Herbst gerne das Laub frisst.“ Gepflanzt werden sollen auch Esskastanien und Weiden. Wenn alles fertig sei, werde man von der Straße aus nicht mehr viel von der Anlage sehen, denn die Bäume dienen auch der Beschattung der Teiche. Zwischen den Teichen gebe es Blumenwiesen, auch alte Streuobstsorten werden angesiedelt.
Der Besatz werde im Herbst stattfinden, bis alles richtig laufe rechne er mit rund drei Jahren, so Manuel Obersteiner. Anfragen aus der gehobenen Gastronomie gebe es auf jeden Fall schon.