Auf der A21 beschlagnahmte Lebensmittel
APA/Bundesministerium für Finanzen
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Chronik

Tonnenweise Lebensmittel geschmuggelt

Der österreichische Zoll beschlagnahmt jährlich tonnenweise illegale Lebensmittel. Über den „Ameisenhandel“ werden Fleisch, Wurst oder Milchprodukte in Bussen, Pkws oder Kleintransportern mitgeführt und vom Zoll abgefangen. Die Strafen können empfindlich hoch sein. Kärnten ist hier ein Verkehrsknotenpunkt.

Um keine Tierseuchen einzuschleppen, ist das Mitbringen tierischer Lebensmittel aus Nicht-EU-Ländern grundsätzlich untersagt. Kärnten sei hier ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Richtung Nord- Und Westeuropa, sagte Zoll-Dienststellenleiter Hans Georg Kramer: „Weil dort die Zieldestination der Reisenden liegt. Alles, was im Bereich Südautobahn, Tauernautobahn und Karawankenautobahn liegt sind Hauptreiserouten.“

Aktuell ist es besonders gefährlich wegen der an Österreichs Grenzen grassierenden afrikanischen Schweinepest. Fleisch und Fleischerzeugnisse, Milch, Milcherzeugnisse und andere tierische Produkte dürften deswegen derzeit absolut nicht eingeführt werden, so Kramer.

„Unvorstellbare Mengen“

Gefunden wird von den Ermittlern quasi alles, was essbar ist, so Kramer: "Sämtliche Fleischprodukte vom Spanferkel am Spieß bis zu den geschlachteten, gerupften oder ungerupften Hendeln, Käse, Honig, Milchprodukte in unvorstellbaren Mengen. „Alles, was man vom Tier erzeugen kann, wird verwendet.“

Monatspendler wollen Geld sparen

Mitgeführt werden die Waren häufig von Monatspendlern aus Drittstaaten. Oft sind es Billiglohnarbeiter wie Erntehelfer oder Wanderarbeiter, die versuchen, sich mit den mitgebrachten Lebensmitteln etwas Geld zu sparen. Pandemie und Reisebeschränkungen hätten am Problem nichts geändert, im Gegenteil. Die größte Menge an Lebensmitteln, die letztes Jahr beschlagnahmt und vernichtet worden sei waren 200 Kilogramm in Kärnten, in der Steiermark 400 Kilogramm und beim Grenzübergang Suben 940 Kilogramm (Deutschland-Oberösterreich), so Kramer.

Durch den Kontrolldruck verlagern sich beim Ameisenverkehr nun auch die Transportwege: Illegale Lebensmittel werden nicht mehr im selben Auto mitgeführt, sondern über private Paketdienst verschickt oder per Bus nachgeholt.