Raiffeisenbank Althofen Guttaring von außen
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Wirtschaft

Verwalter für Raiffeisenbank Althofen-Guttaring

Die Finanzmarktaufsicht hat der Raiffeisenbank Althofen-Guttaring (Bezirk St. Veit/Glan) wegen Problemen im Management einen vorläufigen Verwalter vorgesetzt. Er soll den Betrieb aufrecht halten und Lösungen zur Einhaltung des Aufsichtsrechts auf den Weg bringen.

Die Finanzmarktaufsicht schickt den Sanierungsexperten Michael Spitzer zu der selbständigen Raiffeisenbank Althofen-Guttaring. Der vorläufige Verwalter ist bereits in Kärnten eingetroffen. Damit sei gewährleistet, dass es eine geordnete Führungsstruktur gebe und die Regionalbank geschäftsfähig bleibe. Es handle sich um eine „Früh-Interventionsmaßnahme“, heißt es von der FMA, die das laufende Verfahren nicht weiter kommentieren könne.

Aufsicht für Raiffeisenbank

Hintergrund dürfte aber ein länger schwelender Zwist zwischen Führungs- und Aufsichtsorganen der Bank sein, die zu Geschäftsführer-Rochaden führten. Zwei Leiter wurden bereits im Vorjahr von der FMA abberufen, zwei Geschäftsführer werfen mit Ende Jänner das Handtuch.

Für Kunden soll sich vorerst nichts ändern

Innerhalb des Raiffeisensektors gilt die Bank Althofen-Guttaring als „Rebell“, andere sagen „widerspenstig“. Sie wollte „immer alleine entscheiden“, ist zu hören. Die Bank trat auch nicht der Einlagensicherung des Raiffeisensektors bei. Das heißt, die Landesbank haftet nicht im Verbund für mögliche Ausfälle. Sie muss auch kein frisches Eigenkapital zuschießen.

Sparer brauchen sich aber keine Sorgen zu machen, wurde am Freitag von allen Seiten betont. Ihre Einlagen seien über die Einlagensicherung Austria abgesichert. Für die Bankkunden soll sich vorerst auch nichts ändern.

Verwalter: Bestellung wegen vakanter Geschäftsleitung

Die Raiffeisenlandesbank ist allerdings für die Revision der Raiffeisenbank Althofen-Guttaring zuständig. Von ihr gibt es vorerst keine Stellungnahme. Sie verweist auf den neuen Verwalter der FMA. Die kleine Kärntner Bank gehört zu den Geschädigten der Commercialbank Mattersburg, wo sie Geld angelegt hatte. Es soll sich dem Vernehmen nach um einen einstelligen Millionenbetrag handeln. Mit einer Bilanzsumme von 130 Millionen Euro und rund 15 Mitarbeitern gilt die Raiffeisenbank Althofen-Guttaring als Bankenzwerg, gleichzeitig aber auch als eine der eigenkapitalstärksten Raiffeisenbanken in Kärnten. Allerdings soll sie zuletzt im operativen Geschäft ein Minus gemacht haben.

Es gebe in der Raiffeisenbank Althofen-Guttaring keine wirtschaftliche Not, ließ der neue Verwalter, Michael Spitzer, Freitagmittag auf ORF-Anfrage wissen. Seine Bestellung sei wegen der vakanten Geschäftsleitung erforderlich geworden.