Bildung

Diskussion um fehlende Schülerbetreuung

Fehlende Morgenbetreuung für Volksschüler in Pörtschach hat für Diskussionen gesorgt, wann die Aufsichtspflicht für Volksschulen beginnt. Eltern zeigten sich besorgt, weil Kinder vor der Schule in der Kälte warten mussten, bis sie in die Schule durften. Eine Einigung scheint aber in Aussicht.

Es ist eine Frage der Zuständigkeit und der Zumutbarkeit, die seit vergangener Woche für Diskussionen in Pörtschach sorgt. Wer ist zuständig, wenn Kinder lange vor dem Unterrichtsbeginn das Schulgebäude betreten und wer haftet im Fall, dass etwas passiert.

Direktorinnenwechsel führte zu Änderung

Stein des Anstoßes war, dass in der Pörtschacher Volksschule am Freitag, dem 14. Jänner zehn Schülerinnen und Schüler – nicht wie sonst auch – um kurz nach 7.00 Uhr, sondern erst um 7.30 Uhr in das Schulgebäude gelassen wurden. Sie mussten in der Kälte im Freien warten, weil sich in der Schule niemand fand, um sie zu beaufsichtigen.

Bisher hatte immer die ehemalige Direktorin diese Aufgabe selbst übernommen. Mit dem Jahreswechsel kam es aber zu einem Direktorinnenwechsel und damit zu einer Änderung bei der Morgenbetreuung, was von Gemeindevorstand Florian Pacher (FPÖ) kritisiert wurde: „Für die Eltern gab es keine Vorlaufzeit, sondern die Kinder standen plötzlich vor verschlossenen Türen.“

Penz: Lehrer können Haftung nicht übernehmen

Seitens der Bildungsdirektion hieß es, aus dienstrechtlicher Sicht handle es sich dabei um keine Aufgabe der Lehrerschaft. Für eine entsprechende Betreuung der Kinder vor dem Unterrichtsbeginn Sorge zu tragen. Dies obliege der Gemeinde, sagte Bildungsdirektorin Isabella Penz.

Penz: „Das Lehrerdienstrecht sieht es nicht vor, dass die Aufsicht für Schülerinnen und Schüler für längere Zeit vor Schulbeginn übernommen wird. Es geht hier um die Haftungsfrage. Die Lehrer können nicht die Haftung übernehmen.“

Übergangslösung: Betreuung im evangelischen Pfarrheim

Die Gemeinde müsse die Finanzierung einer Aufsichtsperson aufstellen. Von der Pörtschacher Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) hieß es, sie habe sich gestern nach einer Bedarfserhebung mit der neuen Direktorin und Vertretern des Elternvereins getroffen. Eine Lösung scheine in Sicht. Bis diese rechtlich einwandfrei umgesetzt werden könne, gebe es eine Überbrückungslösung: "Wir haben die Möglichkeit, die Kinder mit freiwilligen Unterstützern im evangelischen Pfarrheim zu betreuen.