Geschäftslokal mit roter Vespa in Auslage
Astrid Radl
Astrid Radl
Wirtschaft

Gourmet Garage trotzt der Pandemie

Vor etwas mehr als zwei Jahren hat sich die Villacherin Astrid Radl entschlossen, ein eigenes Geschäft für Kuchen und Mehlspeisen zu eröffnen. Die Gourmet Garage läuft trotz der Pandemie gut. Radl setzt auf Selbstgemachtes und es gibt nicht nur Süßes.

Hinter Astrids Gourmet Garage verbergen sich heimische Produkte, selbst gemachte Mehlspeisen und ein gemütliches Ambiente. Neben Bio-Schokolade, Bio-Tees, edlen Ölen und feinem Essig bietet Astrid Radl auch ihre selbst gebackenen Kuchen an, von der Sauerkirschtorte bis zu den Zwetschgenstreuseln.

Astrid Radl vor einer Vespa in ihrem Geschäft Gourmetgarage
Astrid Radl
Astrid Radl mit ihrer Vespa mit Marmorkuchen und einer Quiche am Arm

Sehnsucht nach selbst Gebackenem

Im Oktober 2019 fing alles an. Ein lang gehegter Lebenstraum ging mit dem Geschäft in der Italiener Straße in Villach in Erfüllung. „Ich wollte mich schon immer selbstständig machen. Das hat sich so ergeben. Der Vorbesitzer ist in Pension gegangen und da habe ich mir gesagt, das Geschäft schnappe ich mir.“

Damals war sie 50 Jahre alt zeigte Mut. Bisher bereute sie es nicht, ihr eigenes Geschäft aufgemacht zu haben, sagte sie: „Ich habe vorher in einer Bäckerei gearbeitet, da war ich für alles andere zuständig, nur nicht in der Backstube und jetzt darf ich wieder selber backen. Ich freue mich jede Nacht, dass ich da stehen kann und backe, es ist wirklich eine Freude.“

Geschäftslokal mit roter Vespa vor Regalen mit Kuchen
Astrid Radl
Heimische Produkte und Selbstgemachtes findet sich in Astrids Gourmetgarage

Vespa-„tamischer“ Haushalt

Zum Namen Gourmet Garage kam das Geschäft durch die Familie der Bäckerin, die einen Drei-Männer-Haushalt führt: „Wir sind alle ein bisserl tamisch nach der Vespa, oder dem Motorradl oder Traktor oder dem Auto. Und da hat es sich irgendwie ergeben, dass wir eine Garage sind.“

Es gibt verschiedene Blechkuchen, mit dem Zucker wird gespart. Es wird mit Dinkelmehl gebacken und für die ganz Gesunden gibt es Kuchen ohne Mehl, sagte Radl: „Zum Beispiel wird jetzt zur Winterzeit der Maronikuchen mit Mandeln und Maronipüree gemacht, das ist mega-gut. Oder ich mache Mohn mit Preiselbeeren, da sind ganz viele Nüsse drin und der ist auch ohne Mehl.“

Bisquitroulade
Astrid Radl
Biskuitrouladen frisch gemacht

Jeden Tag gibt es frische Buchteln

In der Zeit nach Weihnachten ist die Nachfrage nach Süßem geringer und weil die Zuckerbäckerin auf ihre Kunden eingeht, ist die Auswahl derzeit etwas kleiner: „Was auf keinen Fall fehlen darf, sind jeden Tag frische Buchteln. Zum Wochenende hin gibt es Mohn- oder Nusspotizze. Jetzt gibt es auch wieder einen Scheiterhaufen, es gibt Linzerschnitte und Obstkuchen, aber einfach weniger, weil die Leute jetzt auf ihr Gewicht schauen. Da backen wir halt weniger, weil wir schmeißen nichts weg. Wer um 11.00 Uhr nichts mehr bekommt, hat eben Pech gehabt.“

Linzer Herzen
Astrid Radl
Linzer Herzen

In der Garage lässt sich nett plaudern

Verkostet kann auch im Geschäft werden, natürlich nur mit 2:G-Nachweis und wenn es keinen Lockdown gibt. „Wir haben acht kleine Sitzplätze, man kann auch gleich einen Kaffee trinken und Kuchen essen. das ist sehr nett hier in der Garage, man trifft sich, es kommen die Leute zusammen und es fangen auch die an zu plaudern, die sich sonst vielleicht nicht zusammen gesetzt hätten.“

Schon in aller Früh duftet es aus Astrids Gourmet Garage. Sie beginnt um 2.00 Uhr mit dem Backen. Wer schon zu früher Stunde in der Italiener Straße unterwegs ist, kann sie durch die Scheiben dabei beobachten: „Der eine der andere, der mich kennt, klopft an und kommt auf ein Stück Kuchen oder einen Kaffee herein. In der Nacht muss man schaun, dass man was weiter bekommt, damit es in der Früh was warm Gebackenes gibt.“

Geschäftslokal mit roter Vespa in Auslage
Astrid Radl
Wer zu früher Stunde vorbeikommt kann der Chefin beim Backen zusehen

Alternative zu Süßem ist die Quiche

Um 6.30 Uhr wird Astrids Gourmetgarage aufgesperrt. Obwohl es den Laden erst seit zwei Jahren gibt, läuft das Geschäft – trotz Pandemie – sehr gut, sagt Radl: „Wir haben uns schon einige Stammgäste erarbeitet, über die ich mich richtig freue, wenn sie kommen. Auch für ältere Leute, die keinen Blechkuchen mehr backen können, gibt es ein Stück vom Gugelhupf oder vom Marmorkuchen.“

Außerdem bietet Radl für Leute, die nichts Süßes wollen, eine Quiche aus Mürbteig mit würziger Füllung an, mit Kräutern aus dem Garten. Die Bäckerin startete mit der klassischen Quiche Lorraine: „Da haben dann aber einige gesagt, sie wollen kein Fleisch und jetzt machen wir es halt mit Gemüse, mit Karotten, mit Kürbis, mit Zucchini oder Feigen oder Birne und das haben die Leute gern. Und so kommen auch die, die keine Kuchen-Fans sind, bei mir auf ihre Kosten.“

„Für di und mi Reindling“ mit und ohne Rosinen

Für Schleckermäuler gibt es einen „Für di und mi Reindling“. Damit kein Streit zwischen Rosinen-Liebhabern uns Rosinen-Gegnern entsteht, ist der eine Minireindling mit Rosinen gebacken und der andere ohne. Zu Ostern und zum Villacher Kirchtag gibt es den Reindling ganz bestimmt, sonst kann man ihn am Vortag bestellen, wie auch alle anderen Mehlspeisen. Unterstützt wird Astrid Radl bei allen Dingen abseits der Backstube von ihrer Mitarbeiterin Andrea Fasching.