Gesundheit

Mehr Beruhigungsmittel verkauft

Die Nachfrage nach Beruhigungsmitteln ist zuletzt auch in Kärnten gestiegen. Zwei Jahre Pandemie waren für viele eine psychische Belastung. Die Apotheken melden einen verstärkten Verkauf von pflanzlichen, rezeptfreien Beruhigungsmitteln.

Mittel gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit sind auch in diesem Winter kein Verkaufsschlager. Die Maske gegen das Coronavirus schützt auch vor anderen Viren. Das ist ein positiver Nebeneffekt der Hygienemaßnahmen. Steigend ist jedoch der Absatz von Psychopharmaka, die ärztlich verschrieben werden müssen.

Bis zu 15 Prozent mehr Präparate verkauft

Nicht nur Präparate gegen Depressionen und Angststörungen, auch rezeptfreie Tropfen und Tabletten mit Heilkräutern wie Melisse, Hopfen, Baldrian und Passionsblume gehen verstärkt über den Ladentisch, sagte Paul Hauser, der Sprecher der Apotheker in Kärnten: „Man merkt ein Plus von zehn bis 15 Prozent, ich merke, dass mehr Leute wegen dieser Beruhigungsmittel pflanzlicher Natur in die Apotheke kommen, da müssen wir öfter nachbestellen.“

Die Apotheken würden das Gespräch zwischen Patient und Facharzt oder Fachärztin nicht umgehen, sagte Hauser, meist kommen die Kunden aber direkt zum Apotheker und fordern ein Beruhigungsmittel, etwa wenn sie nicht schlafen können. „Wenn es heißt, sie kommen mit der Situation nicht mehr zurecht, dann schicken wir sie sofort zum Arzt, das ist klar, das kann ich einschätzen.“

Verstärkt Werbung für Kräuterpräparate

Kräuterpräparate tauchen auch verstärkt in der Werbung auf. Beworben werden sie aber nicht von den Apothekern, sondern von der Pharmaindustrie, sagte Hauser: „Ich finde das gar nicht so schlecht, das sind pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel, die in den Apotheken frei abgegeben werden können und von uns auch gern angeboten werden.“