Bildung

SPÖ: Zu wenige Medizin-Studienplätze

Die SPÖ Kärnten kritisiert die Pläne der Bundesregierung, bis 2028 den Medizinbereich um 200 Studienplätze mehr aufzustocken. Das sei zu wenig ambitioniert. Kärnten will mehr Studentinnen und Studenten zulassen. Mindestens 2.000 müssten es jedes Jahr sein.

Mehr Mediziner seien umgehend notwendig, sagte Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ). Ein Medizinstudium dauere mindestens sieben Jahre. Sie sieht auch die Wissenschaftsminister gefordert. Die erste Ausbaustufe der Bundesregierung zum Plan unter der Überschrift „Med-Impuls-2030“ sieht für das Wintersemester des kommendes Jahres je zehn neue Studienplätze in Innsbruck, Graz und Linz sowie 20 neue Plätze in Wien vor.

Prettner nannte dies eine „nicht ausreichende Minimalvariante“. Ihre Forderung habe gelautet, pro Jahr um 200 bis 300 Studentinnen und Studenten aufzustocken. Mit 2.000 Studierenden pro Jahr hätte man dann ein Auslangen.

Auswirkungen erst 2035

Laut Bundesregierung sollen aber bis 2028 gesamt rund 2.000 Studienanfängerplätze für Medizin zur Verfügung stehen. Die ersten Auswirkungen werde man laut Prettner auch erst im Jahr 2035 spüren, berücksichtigt man die Mindeststudiendauer von sieben Jahren. Es braucht daher mehr Medizinstudienplätze an den Universitäten, so Prettner. Bei den Ausnahmetests seien rund 16.000 mit dabei und 1.650 werden aufgenommen. Da gebe es viel Luft nach oben.

Engpässe in allen Fachgebieten

Personalengpässe seien aber in allen medizinischen Fächern zu spüren, so Prettner. Sie sieht den Bund und den Wissenschaftsminister gefordert. Aber auch Kärnten werde aktiv. Schülerinnen und Schüler, die Medizin studieren wollen, bekommen einen gratis Vorbereitungskurs für die Aufnahmetests. Auch Praktika, die während des Studiums zu absolvieren seien, können in Kärnten absolviert werden, sei seien auch bezahlt, so Prettner. Auch die Gehälter in Kärnten seien fair.

Man versuche in Kärnten auch mit finanziellen Anreizen zu arbeiten, damit notwendige Dienste besetzt werden. Ein Problem sei auch, dass viele ausgebildete Mediziner in den Wahlarztbereich gehen und von dort bekomme man sie nur sehr schwer zurück.

Auch das Team Kärnten zeigte sich in einer Aussendung mit den Plänen des Bundes unzufrieden. Parteichef Gerhard Köfer sprach von einer Enttäuschung, im Plan der Regierung sei kein Wille zu erkennen, sich dem Problem ernsthaft zu stellen.