25 Kassenstellen für Gynäkologie und Geburtshilfe gibt es derzeit in Kärnten, zwölf davon sind mit Gynäkologinnnen besetzt. Darin enthalten ist auch schon die Kassenstelle in Hermagor. Dort übernimmt mit 1. Jänner die bisherige Wahlärztin die Planstelle, die durch die Pensionierung des langjährigen Gynäkologen frei wurde.
Nur Völkermarkt fehlt noch
Damit ist dann in acht von neun Kärntner Bezirken zumindest eine Kassenstelle mit einer Gynäkologin besetzt. Die Forderung, die Politikerinnen aller Landtagsfraktionen, darunter auch die damalige Frauen- und heutige Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ), bereits im Jahr 2010 erhoben hatten, ist somit erfüllt. Nur im Bezirk Völkermarkt müssen Frauen, die sich von einer Ärztin behandeln lassen wollen, weiterhin zu einer Wahlärztin gehen und die Rechnung zumindest teilweise aus der eigenen Tasche zahlen.
Reihungskriterien zugunsten für Frauen verändert
Die Krankenkasse refundiert maximal 80 Prozent der Kosten, die sie dem Kassenarzt für eine vergleichbare Leistung zahlt. Grund dafür, dass die Zahl der Gynäkologinnen mit Kassenvertrag in den letzten Jahren deutlich stieg, liegt auch daran, dass sich mehr Ärztinnen entschlossen, eine eigene Praxis zu eröffnen, heißt es von der Österreichischen Gesundheitskasse. Der ausschlaggebende Grund dürfte aber sein, dass die Reihungskriterien zugunsten von Frauen verändert wurden.
Angst vor Männerdiskriminierung
Das bedeutet, das Frauen aufgrund der besonderen Vertrauenswürdigkeit, wie es in den Statuen der Ärztekammer heißt, automatisch 6,1 Punkte mehr bekommen als ihre männlichen Kollegen. Vor zehn Jahren hatte sich die Ärztekammer Kärnten noch gegen eine solche Lösung gesträubt. Mit der Begründung, dass dadurch die Männer diskriminiert würden. Bei den Kassen- und Wahlarztstellen zusammen gibt es in Kärnten mittlerweile bereits mehr Ärztinnen als Ärzte. 46 der 85 Gynäkologiepraxen sind derzeit in Frauenhand.