„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer wieder Beschimpfungen ausgesetzt, teilweise auch unter der Gürtellinie, wobei das momentan noch Einzelfälle sind“, sagte Melanie Reiter, die Pressesprecherin des Roten Kreuz. Wobei Reiter auch ein gewisses Verständnis für die Vorfälle aufbringen kann. Man stehe eben an vorderster Front, die Rot Kreuz Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien deshalb auch greifbar und angreifbar: „Wir fangen das untereinander ab.“ Zudem gebe es die Möglichkeit zur Supervision. Außerdem seien die Mitarbeiter für diese belastenden Situationen ausgebildet, wenn sie „auch nicht schön“ sind.
Manche danken es den Impfteams mit Kaffee und Kuchen
Es gebe aber auch das genaue Gegenteil, sagte Reiter, nämlich Menschen, die für die Impfung dankbar sind und eine große Freude haben. Reiter: „Manche tauchen am Tag nach ihrer Impfung noch einmal auf und bringen Kuchen, Torte und Kaffee für die Kolleginnen und Kollegen. Es gibt also immer zwei Seiten.“
Dass der Ton rauer wird und das Agressionspotential steigt, bestätigte auch der Pressesprecher der Stadt Villach, Wolfgang Kofler. Es habe zwei Fälle von Pöbeleien durch außenstehende Impfgegner gegeben, Menschen in der Impfschlange seien beschimpft worden. Er selbst sei vor Ort als „Mörder“ beleidigt worden. "In einem Fall sei die Bereitschaft zur Ausschreitung spürbar gewesen, „da habe ich die Polizei gerufen“. Attackiert worden sei indes niemand.
Polizei: Bisher keine Anzeigen
Polizeisprecher Dominik Sodamin wusste von bisher nur einem Einsatz diesbezüglich, in Klagenfurt. Da sei jedoch kaum etwas passiert, sagte er gegenüber der APA: „Da war nichts Griffiges“. Was aber nicht heiße, dass es nicht weitere Einsätze gegeben habe. Nur zu Anzeigen haben diese dann nicht geführt, denn bisher lägen der Polizei keine vor.