Die fast unglaubliche Rettung eines kranken, neugeborenen Mädchens war der Impuls, warum der Radiologe Andreas Pötsch vom Landeskrankenhaus Villach die Expertenplattform mit dem Namen Four Panels gründete. Ein Baby in Villach hatte wegen einer angeborenen Störung immer wieder Wasser in der Lunge, schilderte Pötsch: „Das Kind war in einem kritischen Zustand, beatmet, die Flüssigkeit musste immer abgesaugt werden und entsprechende Therapien durchgeführt. Das Kind hätte nicht gerettet werden können, sondern wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit verstorben.“
Spezialist aus den USA wusste Rat
Niemand fand damals eine Lösung, der Zufall half. Denn ein Kollege von Pötsch war auf einem Kongress in Philadelphia und hatte dort einen Mediziner getroffen, der Babys mit genau dieser angeborenen Störung schon behandelt hatte: „Das war ein Zufall, dass dieses Kind gerettet werden konnte.“ Der Spezialist kam nach Österreich und operierte das Villacher Baby, es lebe und gehe ihm gut, so Pötsch. Auch ein zweites Kind aus Prag überlebte dank des Spezialisten.
Verbesserung der Kommunikation
Kein Arzt will die Rettung eines Patienten dem Zufall überlassen. So begann Pötsch, ein Computersystem für Ärzte zu entwickeln. Vereinfacht gesagt werden Schlüsselbegriffe eingegeben, ebenso Krankheitssymptome, dann sucht das Programm international nach Spezialisten: „Es ersetzt nicht die Recherche oder gar die persönliche Fortbildung, zu der jeder Arzt verpflichtet ist, aber es ist ein Baustein der Verbesserung der medizinischen Kommunikation.“ Pötsch arbeitet seit einigen Jahren an der Informationsplattform. Sie wird mit Hilfe von künstlicher Intelligenz immer besser, je mehr Ärzte und Institute mitarbeiten und ihre Fälle verschlüsselt zur Verfügung stellen.