Vier von fünf Vogelarten sind in den vergangenen 20 Jahren verschwunden. Das zeigen die Aufzeichnungen der Vogelschutzorganisation Birdlife. Dabei braucht es eigentlich nur einige wenige Maßnahmen, damit sich seltene Besucher wie etwa der Girlitz wieder häufiger in den heimischen Gärten zeigen.

Wilde Hecken oder „Gstättn“ sind das „A und O“
Andreas Kleewein von Birdlife Kärnten sagt: „Das A und O ist eine wilde Hecke oder vielleicht auch ein größerer Bereich, der verwildern darf. Dort finden die Vögel Samen, Insekten, Weichtiere wie Schnecken und Regenwürmer als Nahrung.“
Gärten schützen vor Artensterben
Aufzeichnungen der Vogelschutzorganisation Birdlife haben gezeigt, dass vier von fünf Vogelarten sind in den vergangenen 20 Jahren ausgestorben sind. Im Kampf gegen das Artensterben, auch im Falle von Insekten, kann jeder Gartenbesitzer aktiv werden.
Die Herbstarbeiten eignen sich sehr gut für eine solche natürliche Umgestaltung. „Der Baumschnitt, sowie das Laub, dürfen im Garten bleiben. In einem gewissen Bereich könnte man solches lagern, dort finden sich dann auch im Winter Insekten und Larven unter den Blättern wieder.“

Vögel freuen sich auch über Obst-Reste
Wichtig ist auch die vorherrschende Vielfalt an Pflanzen. „Früchte und Beeren, tragende Sträucher aber auch Obstbäume sollte man nicht komplett abernten. Denn im Winter sind sie für Weichfutterfresser die ideale Nahrungsquelle. Belässt man Obst am Boden, kommen dorthin Drosseln und sie picken sich das auf, was sie brauchen.“

Wer füttert muss am Boden auf Sauberkeit achten
Wer trotz dieses natürlichen Nahrungsangebotes nicht auf die Fütterung verzichten will, kann sie als Ergänzung anbieten. Sonnenblumenkerne bilden ein gutes Basisfutter. Dabei gilt es aber zu beachten, so Kleewein, „dass der Futterplatz immer sauber sein sollte. Das heißt, auch im Winter wenn Schnee liegt, sollte die Futterstelle gereinigt werden und das vor allem am Boden. Es können sich schnell Krankheitserreger auf andere Vögel ausbreiten.“
Keinesfalls verfüttert werden dürfen menschliche Nahrungsreste wie Kuchen, Semmeln oder altes Brot – das kann tödlich für die Tiere enden.

Ein wenig Unordnung behagt Kleiber&Co
Die Natur unberührt und wild zu lassen, fällt nicht jedem Gartenbesitzer leicht. Das weiß auch Fabian Rainer: „Unseren Kindern kommt das sehr gelegen, es finden sich Spielflächen, die sich in anderen Gärten nicht finden. Meine Frau hätte es vielleicht gerne etwas gepflegter.“ Wer dennoch darauf verzichten kann, gewinnt den Anblick von Sumpfmeise, Kleiber & Co zurück, die dann im Garten wieder umso häufiger vorbeischauen.
