Gewitterwolken
ORF/Petra Haas
ORF/Petra Haas
Freizeit

Krimifest: Angstlust und Furchtfaszination

Es gibt unzählige Morde, Verschwörungen, rachsüchtige Killer und viel Blut – obwohl am Ende keiner tot ist. Bis 31. Oktober findet am Wörthersee und in Villach das Krimifest statt. Ein hoher Gruselfaktor ist laut den Veranstaltern garantiert.

In den nächsten Tagen wird es viele Tote und zig verdächtige Todesfälle, die aufgeklärt werden müssen geben; Ermittler mit liebenswerten und nicht so liebenswerten Marotten und am Ende ist natürlich niemand wirklich tot. Beim Krimifest Kärnten lesen 22 Autorinnen und Autoren an 20 Schauplätzen am Wörthersee und in Villach.

Große Namen sind dabei, wie beispielsweise Andreas Gruber, Alex Beer, Uli Bree oder Stefan Slupetzky. Außerdem Horst Eckert, Edith Kneifl, Marc Elsberg, Jan Beck, Theresa Prammer, John Niven, Karsten Dusse, Vincent Kliesch uvm.

Stars der Krimiszene live erleben

Bernhard Aichner, den viele durch seine Totenfrau-Trilogie kennen, ist ebenfalls mit von der Partie und liest nicht nur, sondern ist auch einer der Kuratoren des Krimifestes. Er präsentiert einen Auszug aus seinem neuen Buch „Dunkelkammer“. Er ist froh, endlich wieder live vor Publikum auftreten zu können: „Es geht darum, internationale Stars der Krimiszene live erleben und ihnen Fragen stellen zu können. Es geht um Autoren-Begegnungen, die in dieser Form einzigartig sind – in so einer schönen Landschaft – und ich freue mich sehr.“

Fesselnde Geschichten bis zur letzten Seite

Die Tage werden kürzer, die Dunkelheit nimmt langsam Überhand und der Nebel verbirgt so manche Taten. Für Aichner sei allerdings nicht nur der Herbst die ideale „Gruselsaison“: „Für das Lesen ist eigentlich jede Jahreszeit recht. Wir sollten alle viel mehr lesen und weniger fernsehen, aber der Herbst ist natürlich eine spannende Zeit, weil man es sich auf der Couch gemütlich machen, einen Tee trinken und in einen Thriller oder Krimi eintauchen kann. Man ist in der totalen Sicherheit und erlebt gleichzeitig den totalen Thrill. Wenn jetzt am Wörthersee der Nebel aufzieht ist das gleich noch einmal eine ganz spezielle Atmosphäre.“

Menschliche Abgründe in Büchern

Perfide Mörder, schaurige Tatorte und blutige Pläne. Zwischen zwei Buchdeckel passen unzählige menschliche Abgründe, die man sich im realen Leben niemals wünschen würde. Autor Bernhard Aichner sagt, das Schöne am Krimi sei, dass man weiß, dass am Ende alles gut ist: „Wenn man das Buch dann schließt, hat man die Garantie, dass alles, was man da gelesen hat, Fiktion war, man in Sicherheit ist und sich keine Sorgen machen muss. Man hat den Thrill erlebt, ist auf die dunkle Seite gegangen und hat dem Bösen über die Schulter gesehen – aber aus sicherer Distanz. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Krimis und Thriller so boomen.“