Schematische Darstellung der weiblichen Geschlechtsorgane
ORF
ORF
Kärnten impft

Zyklusstörungen durch CoV-Impfung?

Verschiedentlich berichten Frauen, dass es nach der Covid-Impfung zu Störungen bei ihrem Zyklus gekommen sei. Wissenschaftliche Belege für einen Zusammenhang zwischen Impfung und Menstruation gibt es aber noch nicht.

Diäten, Stress, Reisen, Infektionskrankheiten, Aufregung, starke körperliche Anstrengung oder ein sportlicher Wettkampf, das alles kann den Eisprung und den Zeitpunkt der Menstruation beeinflussen. Ob auch die Impfung gegen das Coronavirus einen Einfluss hat, muss noch genauer erforscht werden.

Sabine Horn, Vorständin für Innere Medizin am LKH Villach
ORF
Sabine Horn, Vorständin für Innere Medizin am LKH Villach

Regelmäßigkeit stellt sich rasch wieder ein

Fest steht, dass es etliche Meldungen von Frauen gibt, die besagen, dass ihr Zyklus nach der Impfung kurzfristig gestört gewesen sei, sagt die Vorständin für Innere Medizin am LKH Villach, Sabine Horn: „Man hat gesehen, dass es bei einem Teil der menstruierenden Frauen nach der Impfung offensichtlich zu einem Ausbleiben der Regelblutung kommen kann. Bei den meisten ist dieser Zyklus nach der zweiten Blutung wieder regelmäßig.“

Löst Impfung Zyklusstörungen auslösen?

Kann die Corona Impfung Zyklusstörungen auslösen? Wissenschaftliche Belege dafür gibt es nicht, aber etliche Frauen berichten, dass nach der Impfung der Zyklus unregelmäßiger geworden ist oder die Monatsblutung für kurze Zeit pausiert hat.

Von anderen Impfungen weiß man bereits, dass sie durchaus Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben können, sagte Horn: „Ursächlich für diese Verschiebung der Regel ist die immunologische Reaktion auf die Impfung. Diese Reaktion des Immunsystems gibt es auch auf andere Impfungen, zum Beispiel von der HPV-Impfung gegen das Virus, das den Gebärmutterhalskrebs hervorrufen kann.“ Auch nach dieser Impfung komme es häufig zu einer Verschiebung der Regelblutung, sagte Horn.

Binden und OBs
ORFD

Auch Stress kann Verschiebung verursachen

Noch wird angenommen, dass die kurzfristige Zyklusstörung ganz andere Ursachen hat. Denn die Pandemie ist ein Stress für Körper und Seele, sagt Primaria Sabine Horn. „Es ist bekannt, dass Stress einen Einfluss auf die Regelblutung hat. Je gestresster man ist, ganz egal ob positiver oder negativer Stress, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Regel verschiebt.“

Für viele Menschen sei gerade die Covid-Impfung mit Stress verbunden, sagte Horn, weil in den Medien und den sozialen Netzwerken so viel darüber gesprochen wird und auch sehr viele Ängste damit verbunden seien. In künftigen Studien solle der Einfluss der Covid-Impfung auf den Zyklus berücksichtigt werden.